Leipziger Gerüchteküche - Das Mensa-Blog

...legt sowohl Ochs als Esel drauf.


Daher stelle ich an dieser Stelle die Fragen, welche gestern niemand abschließend beantworten konnte:

Wie lange grillt man ein Spanferkel?
Nimmt man besser ein gekochtes oder ein rohes?

Außenstehende halten mich jetzt sicherlich für Pamela Anderson, weil ich so doofe Fragen frage, gestern allerdings gab es deswegen fast Streit. Daher: Gewalt verhindern, Brücken bauen - Landwirte und Trapper meldet Euch zu Wort!

Ich fasse es nicht. Das Studentenwerk ist pleite (LVZ von heute). Die machen deswegen die Mensen in zwei Monaten dicht. Dann soll Aramark in Kooperation mit den mobilen Bratwurstverkäufern für das Kattering der Studentschaft zuständig sein. Ob das in den gewohnten Räumlichkeiten über die Theke gehen wird, ist noch fraglich. Ich bin für eine spontane Reaktion nach französischem Vorbild. Am Montag um 11 auf dem Augustusplatz. Ich mal schon mal mein Plakat. Es wird in etwa so aussehen:

"Yummy, yummy, yummy, I have got love in my tummy..." - oder etwa doch nicht? Unser heiteres Mensagewinnspiel geht in eine neue Runde. Zu erraten gilt es wie immer den klangvollen Speisekartennamen des Gerichtes und die Hauptkomponenten. Freie Assoziation ist erwünscht.
Sieger der vergangenen Runde ist eigentlich niemand, weil ich mich bei den Tipps zu sehr verplappert habe. Die Creme Bitterfeld muss also ins Leere winken. Dem Senior der Flohbude, unserem Abonnenten auf die beste freie Assoziation, mag man den Preis ja aus hier nachzulesenden Gründen ebenfalls nicht mehr zumuten. Wer es nicht für den Hauptpreis der Creme Bitterfeld tun mag, möge für Ruhm und Ehre raten.
Also: Was hat sich der Koch dabei nur gedacht?

Weil ich das, was mir pyrrhus mir über die Reaktion Tranparencys nach einem Blogeintrag erzählte, so krass fand, wollte ich ein entsprechendes Textlein noch einmal hier einstellen. Eine solche Organisation hat eine Würdigung auch in diesem Blog verdient:
Zum Beispiel hier aus der Netzeitung

Das ist so schlecht, dass es schon wieder gut ist. Die ehemals boxende Gesichtswurst Axel Schulz (ja, genau, der mal Weltmeister werden wollte) hat eine Frau gefunden. Die Hochzeit der wandelnden Mensa-Anti-Werbung wurde mangels Nachrichten in diversen Magazinen zum Ereignis hochgedschässd. Ich stolperte beim örtlichen Heimatsender im sagenhaften Super Illu TV über dieses Ereignis. Und was war auf der weichen Boxer-Birne des Bräutigams festgetackert? Die Mütze des Sponsors. Stilecht. Ganz in weiß.



Deutschland 2006.

Studenten gehen in die Mensa, um sich den Bauch vollzuschlagen. Andere Studenten gehen in die Mensa, um sich den Bauch vollzuschlagen und hin und wieder von den dargebotenen Delikatessen ein pixeliges Bild mit einer Handykamera zu schiessen,



um dann äußerst inspirierende Gewinnspiele zu veranstalten, bei denen ein inzwischen legendärer Preis winkt. Dann gibt es aber Menschen, die (aus der nahen bundesweit bekannten Kunsthochschule in der Wächterstraße kommend?!) in die Mensa gehen, um sich mit

Essen 3: Hamburger Schnitzel (mit Setzei), Rosenkohl und Bratkartoffeln (mit Farbstoff, mit Geschmacksverstärker)

den Bauch vollschlagen, nicht ohne dieses zuvor mit Digicam samt Blitz (Esser rechts im pixeligen Bild) und Spiegelreflexkamera (Mensagast links) aus allen Winkeln und unter gelenkzermarternden Verrenkungen abzulichten.



Es steht nun wohl zu befürchten, dass der deutsche Salon auf der nächsten Biennale mit großformatigen Digi-Prints von halbvertrockneten Hamburger Schnitzeln vor beiger Tischdecke geschmückt sein wird. Leipziger Schule eben.

Essen 3: Schweinesteak "Goldrush" mit Steakhousekartoffeln und Erbsen und Mais

Je älter ich werde, desto jünger erscheinen mir meine Mitmenschen. Betrete ich die Mensa, schauen mich unschuldige Gesichter mit rosigen Apfelbäckchen fragend an. Sie reden von überfüllten Hörsälen, ich war schon seit drei Jahren in keinem mehr. Sie ärgern sich über Dozenten, neben denen ich vor kurzem noch im Seminar gesessen habe. Aber dafür nehme ich auch keine Tintenkiller in Federmäppchen mit aufgedruckten Diddl-Mäusen oder Kuli-Kritzeleien wie "HDGDL" oder "EmineM" mit an die Uni. Zur Belohnung muss ich muss wegen der Campus-Neugestaltung auch nicht innerhalb von 30 Minuten von der Karl-Heine-Straße in die Härtelstraße jagen.
Ja, ich gebe zu: Meine Semsterzahl ist zweistellig. Ihr Bachelors und Bachelorettes werdet nie erfahren, wie ich mich fühle, wenn ich an die Uni komme. Dieses Gefühl kann man nicht beschreiben, man muss es sehen. Und das kann man hier.

Geehrte Damen und Herren,

wie bereits neulich in trauter Runde besprochen, bin ich sehr in Sorge, dass die Fußgängerbrücke nahe der Albertina keine Zukunft haben soll. So wie wir die Oberen dieser vorgeblichen Heldenstadt erlebt haben, können wir ahnen, dass sich zwar um das Widerrichten alter Kirchen, die niemand braucht, gekümmert wird, nicht aber um Bauwerke modernen und zeitgemäßen Stils. Daher fordere ich Euch Genossen und Genossinnen auf, diese Brücke zu schützen, Euch anzuketten und wenn notwendig mit Eurem erbärmlichen Leben dafür einzustehen. Wo sie doch so schön federt. In altbewährter Studentenprosa (FuZo! Gut so!) nennen wir diese Kampagne "Fußbrück! Das wird lustück".

Um unserem Ansinnen noch einen Anschein von Gemeinsinn zu geben, sollte ein Name für das Viadukt her - wie wäre es mit einem Patron aus der langen Reihe markanter Leipziger Universitätsköpfe - Leibnitz, Bloch, Wagner - die Reihe ließe sich beliebig fort führen, wird hier aber nicht gemacht - diese Redewendung ist ja nur eine Floskel und stimmt eigentlich gar nicht. Oder fällt Euch noch jemand ein?

Search request: Essens Opernhaus

P.S. Essen 3: Putenbrustfilet Santa Lucia
(mit Bohnenpüree und Käse überbacken), Kartoffelkroketten, Salat (mit Farbstoff, mit Konservierungsstoff, mit Geschmacksverstärker)

Edit: Das Problem ist, das Opernhaus in Essen sieht so aus und hat wenig Ähnlichkeit mit Geflügel mit Käse oben drauf.