Dienstag, 6. November 2007
Demonschtration


Merkwürdige Stimmungen gab es soeben auf der Leipziger Demo gegen die Vorratsdatenspeicherung zu erleben. Die übliche Herbst-Demo-Nase (rot und laufend) wurde zwei Stunden lang mit ca. 600-800 anderen Nasen (eigene Schätzung) in den fahlen Wind gehalten.



Die Polizei wollte die Auflagen verlesen haben (Gleisbett des ÖPNV muss freigehalten werden!) und kontrollierte auch fleißig die Taschen der Gefährder auf Glasflaschen, Alkoholika und Schutzwaffen. Es blieb friedlich, die Balkonspäher der Burschenschaft Germania durften sich über ein halbes Dutzend gereckter Mittelfinger an erhobenen Beckerfäusten erfreuen und in der Mädlerpassage wurde kurz - wirklich nur ganz kurz - Katz und Maus Räuber und Gendarm gespielt.



Die Wortbeiträge waren der kurzen Vorbereitungszeit angemessen schlecht. Man wusste ob der teils konfusen Argumentationen und der schwierigen Materie nie so recht, ob man klatschen oder buhen sollte, wenn gerade wieder eine geplante oder bereits vollzogene Grundrechtsverletzung gegeißelt wurde. Im Zweifelsfall wurde erstmal beides gemacht, bis sich dann eine Fraktion durchgesetzt hatte.

Die Clowns hatten hingegen ihren Spaß mit den Polizisten und andersherum sicher auch.



Die aus jeder erdenklichen Lage dreinschauenden Demogaffer wussten derweil nicht, was da vor sich ging. Was angesichts nur selten inspirierender Plakaterie, kaum differenzierbarer Musikuntermalung und des grau-schwarzen Ambientes Anfang November verständlich war.



Alles in allem eine unterstützenswerte Angelegenheit, viele, wenn auch nicht zu viele Menschen, die dies genau so sahen. Und Hansi merkte an, dass ausgerechnet am 9. November dieses unsägliche Gesetz zur Debatte steht.

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Most wants bottle
Laut eines Zettels im Punk-Späti am Wiedebachplatz hat die Holzhäuser Kelterei Bunge derzeit ein hausgemachtes Problem. Die Pfandflaschen fehlen. Die alten 0,7l-Flaschen nimmt aber außer den wenigen Verkaufsstellen auch keiner zurück. Also, trotz dieser Logistik 1.0 nochmal in der WG-Küche hinter den Kartoffeln geguckt, ob noch hellgrüne Bunge-Flaschen herumstehen. Martha Bunge würde es freuen.

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Dollars and Cents
Wenn in den Vorweihnachtstagenmonaten wieder eine corporiert-identifiziert-bemützte und bedaunenjackte Promoschn-Mandy mit einem Zettel, der am unteren Rand garantiert ganz kleine Zahlen- und Buchstabenkombinationen bereithält, auf den neuen "Ganz viele Freiminuten und gratis SMS Flatrate mit dem neuesten Elektronikfeuerzeug, dass auch telefonieren kann"-Tarif hinweist, einfach mal gepflegt die Lukas-Podolski-Stimme auf die Stimmbänder legen und mit voller Inbrunst durch die Fußgängerzone brüllen: "Isch hab' Vertrag!"

('Tschuldige den langen Satz, er musste so und nicht anders raus.)

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