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Donnerstag, 27. April 2006
Muttersprache kommt von Muttern
jaegerschnitzel, 22:56h
Essen 1: Mutzenbraten Thüringer Art, Böhmische Knödel, Wirsingkohl
Gleich vorne weg: Das Essen war heute super lecker, so dass mensaessen3 und ich uns erstmalig überlegten, vielleicht ein zweites Ma(h)l zu holen. Doch nach einem bedenklich-abschätzenden Blick nach unten Richtung Bauchgegend verwarfen wir den Plan. Ich selbst habe mir dann lieber noch in der Cafete des GWZ der Uni Leipzig (!Es wurde die Order ausgegeben, jetzt öfters den Namen unserer Alma Mater anzugeben, damit wir mehr rausgegoogelt werden!) einen kalorienarmen Kakao und einen zuckergusslosen, fettarmen Mohnkuchen bestellt. Die Badesaison steht eben ins Haus.
Aber zurück zur Überschrift: General Schönbohm gab uns dank seiner konkreten Aussage, dass Mütter in den ersten Jahren besonders wichtig für die Kinder seien, denn da würden "sie auch ihre Muttersprache lernen" Anlass zum Grübeln. Und wem gehört das Vaterland? Wann darf ich das lernen, wenn nicht in den 2 Bonus-Erziehungs-Monaten der Väter? Wo wir auch schon bei des Generals Aussage zu einer KZ-Gedenkfeier angekommen sind. Man solle ja, so Schönbohm zu ehemaligen KZ-Häftlingen, auch den Opfern der Stalinzeit gedenken. Daraufhin brach am Mensatisch eine Diskussion los: Wer hatte jetzt eigentlich mehr Tote auf seinem Gewissen? Hitler oder Stalin. Hitzige Köpfe. Irrwitzige Argumente. Irgendwie war es aber auch an der Zeit die Mensa zu verlassen. Sind wir lieber ein Käffchen trinken gegangen. Ist sowieso gemütlicher. Der Mutzenbraten war trotzdem lecker.
Gleich vorne weg: Das Essen war heute super lecker, so dass mensaessen3 und ich uns erstmalig überlegten, vielleicht ein zweites Ma(h)l zu holen. Doch nach einem bedenklich-abschätzenden Blick nach unten Richtung Bauchgegend verwarfen wir den Plan. Ich selbst habe mir dann lieber noch in der Cafete des GWZ der Uni Leipzig (!Es wurde die Order ausgegeben, jetzt öfters den Namen unserer Alma Mater anzugeben, damit wir mehr rausgegoogelt werden!) einen kalorienarmen Kakao und einen zuckergusslosen, fettarmen Mohnkuchen bestellt. Die Badesaison steht eben ins Haus.
Aber zurück zur Überschrift: General Schönbohm gab uns dank seiner konkreten Aussage, dass Mütter in den ersten Jahren besonders wichtig für die Kinder seien, denn da würden "sie auch ihre Muttersprache lernen" Anlass zum Grübeln. Und wem gehört das Vaterland? Wann darf ich das lernen, wenn nicht in den 2 Bonus-Erziehungs-Monaten der Väter? Wo wir auch schon bei des Generals Aussage zu einer KZ-Gedenkfeier angekommen sind. Man solle ja, so Schönbohm zu ehemaligen KZ-Häftlingen, auch den Opfern der Stalinzeit gedenken. Daraufhin brach am Mensatisch eine Diskussion los: Wer hatte jetzt eigentlich mehr Tote auf seinem Gewissen? Hitler oder Stalin. Hitzige Köpfe. Irrwitzige Argumente. Irgendwie war es aber auch an der Zeit die Mensa zu verlassen. Sind wir lieber ein Käffchen trinken gegangen. Ist sowieso gemütlicher. Der Mutzenbraten war trotzdem lecker.
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Mutti will der Schlange Herr werden
mensaessen3, 22:44h
Essen 1: Sächsischer Mutzenbraten mit böhmischen Knödeln und Wirsinggemüse (sehr lecker heute)
Bislang stellte sich die Situation in der Mensa Peterssteinweg so dar: Man stelle sich einen Raum in oberer Wohnzimmergröße vor, auf der gegenüberliegenden Seite ein Flur. An der linken Wohnzimmerwand eine Durchreiche in die Küche, davor wohnzimmeruntypisch ein Schweineeimer. Der erklärt sich allerdings dadurch, dass Mutti mehrere hundert Kinder hat. An der rechten Wohnzimmerwand knapp neben dem Flur ebenfalls wohnzimmeruntypisch ein Automat zum Aufladen des Kartenguthabens, um Muttis Kockkünste nutzen zu dürfen. Im schlauchartigen Flur links eine Theke zur Essenausgabe, rechts eine Cafeteria-Theke, am Ausgang das Esszimmer für Muttis etwa 400 Kinder. Die Hälfte der Kinder kommt binnen einer Stunde zum Essen und muss - da Mutti auch nur zwei Hände hat - anstehen. Die Schlange geht quer durch das Wohnzimmer und zur Stoßzeit auch noch durch die Wohnzimmertür hinaus.
Man muss sich das so vorstellen. Allein um sein Essen bezahlen zu können, müssen die neu hinzugekommenen Kinder die Schlange zweimal kreuzen. Auch wer mit dem Essen fertig ist, muss die Schlange erneut kreuzen, um seine Reste vor den Anstehenden in den Schweineeimer zu kratzen. Im engen Flur kommt es regelmäßig zu Zusammenstößen zwischen vollen Tellern, die hineinströmen und leeren Tellern, die hinausströmen und parallel mit allen anderen die Schlange kreuzen. Da niemand durch die Türöffnung erahnen kann, wer vor welcher der drei nebeneinander auf engstem Raum angelegten Essenausgaben ansteht, stellen sich die Kinder, gut erzogen hat Mutti sie ja, grundsätzlich hinten an. Das führt dazu, dass das Essen an zwei der drei Essenausgaben regelmäßig kalt wird, weil die Schlange - auch weil sie ja permanent gekreuzt wird - sich nicht voranbewegt. Die Kinder müssen also stets die längste Wartezeit einkalkulieren, auch wenn sie das unattraktivste Essen wollen.
Jetzt - und damit genug der Vorgeschichte - sind entscheidende Verbesserungen eingetreten.
Direkt neben der Eingangstür ist ein Gerät angebracht, mit dem man noch in der Schlange stehend checken kann, wieviel Geld noch auf der Bezahlkarte ist.
Und regelmäßig kommen jetzt Mutti oder Vati hinter der Theke hervor und ruft so Dinge in die Zehn-Meter wie: "Die Spaghetti können vor kommen."
Genutzt hat es bislang nicht.
Bislang stellte sich die Situation in der Mensa Peterssteinweg so dar: Man stelle sich einen Raum in oberer Wohnzimmergröße vor, auf der gegenüberliegenden Seite ein Flur. An der linken Wohnzimmerwand eine Durchreiche in die Küche, davor wohnzimmeruntypisch ein Schweineeimer. Der erklärt sich allerdings dadurch, dass Mutti mehrere hundert Kinder hat. An der rechten Wohnzimmerwand knapp neben dem Flur ebenfalls wohnzimmeruntypisch ein Automat zum Aufladen des Kartenguthabens, um Muttis Kockkünste nutzen zu dürfen. Im schlauchartigen Flur links eine Theke zur Essenausgabe, rechts eine Cafeteria-Theke, am Ausgang das Esszimmer für Muttis etwa 400 Kinder. Die Hälfte der Kinder kommt binnen einer Stunde zum Essen und muss - da Mutti auch nur zwei Hände hat - anstehen. Die Schlange geht quer durch das Wohnzimmer und zur Stoßzeit auch noch durch die Wohnzimmertür hinaus.
Man muss sich das so vorstellen. Allein um sein Essen bezahlen zu können, müssen die neu hinzugekommenen Kinder die Schlange zweimal kreuzen. Auch wer mit dem Essen fertig ist, muss die Schlange erneut kreuzen, um seine Reste vor den Anstehenden in den Schweineeimer zu kratzen. Im engen Flur kommt es regelmäßig zu Zusammenstößen zwischen vollen Tellern, die hineinströmen und leeren Tellern, die hinausströmen und parallel mit allen anderen die Schlange kreuzen. Da niemand durch die Türöffnung erahnen kann, wer vor welcher der drei nebeneinander auf engstem Raum angelegten Essenausgaben ansteht, stellen sich die Kinder, gut erzogen hat Mutti sie ja, grundsätzlich hinten an. Das führt dazu, dass das Essen an zwei der drei Essenausgaben regelmäßig kalt wird, weil die Schlange - auch weil sie ja permanent gekreuzt wird - sich nicht voranbewegt. Die Kinder müssen also stets die längste Wartezeit einkalkulieren, auch wenn sie das unattraktivste Essen wollen.
Jetzt - und damit genug der Vorgeschichte - sind entscheidende Verbesserungen eingetreten.
Direkt neben der Eingangstür ist ein Gerät angebracht, mit dem man noch in der Schlange stehend checken kann, wieviel Geld noch auf der Bezahlkarte ist.
Und regelmäßig kommen jetzt Mutti oder Vati hinter der Theke hervor und ruft so Dinge in die Zehn-Meter wie: "Die Spaghetti können vor kommen."
Genutzt hat es bislang nicht.
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