Dienstag, 25. April 2006
Guerilla-PR von rechts
Die Leipziger Burschenschaft Germania macht Guerilla-PR. In einigen Schränken der Uni-Bibliothek Albertina (die kleinen hinten in dem engen Kabuff) pappen Aufkleber, die für dumpfes Saufen gepaart mit der sich daraus bedingenden Ideologie werben (was war eigentlich zuerst da?): "Student in Leipzig" heißt es fett und weiter: "Komm zu uns - Burschenschaft Germania." Mal abgesehen davon, wohin man kommen soll, wenn man Frau, Kriegsdienstverweiger, demokratisch gesinnt oder nicht Volksdeutscher ist, will man eigentlich rufen: "Kommt doch zu euch!"
Ein Kommilitone fand eine bessere Antwort: "Mindestens haltbar bis 5/1945" ergänzt jetzt die nationale Anmache.

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Jabba, der Hutte, mag Hackbraten
Essen 2: Hackbraten mit Kartoffeln auf brauner Sauce, Blumenkohl und Sauce Hollandaise

Spitze Schreie gellten durch die Mensa Peterssteinweg. Sie übertönten sogar noch das infernalische Fiepen der Kartenlesegeräte, das dem Personal anzeigt, wer sich das Essen noch leisten kann. Die Barmer Ersatzkasse bot an einem Promotion-Stand eine kostenlose Messung des Körperfettanteils an. Und die Gleichung Kalorienzahl pro Mensaessen mal Häufigkeit pro Woche gleich Körperfett steigert sich ja von ganz alleine ins Unendliche (zur Erklärung sei nur auf das heutige Menü verwiesen).
Der Zeitpunkt der Körperfettmessung war aber auch denkbar perfide gelegt: Der erste warme Tag des Jahres führt zu weniger Kleidung und erzwingt gepaart mit monatelanger intensiver Bibliotheksnutzung die Offenlegung des Körperbaus. Nur hatte man ja den ganzen Winter über Zeit, sich an das scheinbar selbstständige Anwachsen des Körperumfangs zu gewöhnen und dann mit einem Mal der wissenschaftliche Nachweis, dass man, nun ja, eher so der Wintertyp ist und nicht so sehr zum Ablegen der Kleidung taugt. Pfui, Barmer Ersatzkasse!

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