Donnerstag, 14. Februar 2008
Meta-Spinner
besteckfachinlaufrichtung, 16:20h
Weird - selten hat ein englisches Wort so einen deutschen präzisen Klang, wie in diesem Fall.
Gestern gab es im Fernsehen (Dieser meist schwarze Kasten mit der länglichen Handtastatur und dem großen Bildschirm, bei dem die Links nie funktionieren...) eine Dreiviertelstunde lang den deutschen Super-Weirdo aus der Nähe. So nah, dass es weh tat. Stellvertreterscham in Karaffen.
Ein junger Arbeitsloser war da zu sehen, der zwischen einigen Extremen pendelt. Ziemlich intelligent, sozial verarmt, emotionslos, gefühlsgeladen. Alles gleichzeitig. Seine Widersprüche kanalisiert er in einer Art, die viele Grenzen übertritt. Er reist in einer einer Gefühlsdemo-Wallfahrt an die Orte, an denen Stunden zuvor Schreckliches geschah oder entdeckt wurde.
Timo präsentiert uns mit seiner naiven und gleichzeitig penetranten Art eine Antithese zum "egal". Das macht er allerdings so ungeschickt, dass es uns wiederum nicht berührt, wenn er mit seiner kindlichen Art seine unterdrückten Gefühle in der ganzen Republik inszeniert. Aber: Er konfrontiert.
Er geht dahin, wo es anderen weh tut. Er will etwas spüren und fühlt doch nur die gefühlte Aufmerksamkeit durch die zig Fotos und Fernsehbilder, die von ihm entstehen. Sein "Musste das sein"-Tourismus füllt ein mediales Vakuum. Timo ist eine Medienfigur. Die Medien ermöglichen ihm sein grenzwertiges Hobby und berichten über ihn (Und wir gucken vielleicht zu ...)
Eine Figur, die es so oder ähnlich öfter gibt. Hier in Leipzig ist es die eine groß bebrillte Frau in lila Aufzug, die in der Medien-Weirdo-Skala ganz weit vorn dabei ist.
Zum Timo-Videocast und zur kleinen Presseschau hier links.
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horatiorama,
Donnerstag, 14. Februar 2008, 19:25
Meinst du die Osteuropäerin, die auch immer zu kostenlosen und doch gepflegten Hochkulturveranstaltungen geht? (Ich würde ja den Autogrammjäger mit Billigblumen und weißem Anzug ganz nach vorn stellen.)
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mensaessen3,
Donnerstag, 14. Februar 2008, 20:52
Wo wir gerade beim Korinthenkacken sind: Heißt das nicht weird, das englische Wort?
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besteckfachinlaufrichtung,
Donnerstag, 14. Februar 2008, 23:05
Jau, na klar. Vorhin zuviel Buchstabensuppe gegessen. Wird prompt geändert. Einen schönen Gruß nach Berlin.
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