Mittwoch, 1. Februar 2006
Wohin mit den Büsos?
Essen 1: Kassler mit Böhmischen Knödeln und Sauerkraut (sehr lecker) kam mir heute allerdings fast hoch:

Mal zur Erklärung: Heute hatte die BüSo, dessen 21 Jahre altes Oberbürgermeister-Kandidaten-Milchgesicht mit Kinnbärtchen (Achtung: Riesendownload, dann ist aber jeder Pickel und jedes Barthaar in Technicolor genau zu sehen) einen von hunderten Plakaten in Leipzig anbrunzt, zum hundersten Mal seinen Stand vor der Uni-Bibliothek aufgebaut. Das ist jetzt nicht dramatisch und im Wahlkampf muss man damit leben. Demokratie und Außenseiter-Meinungen und Toleranz usw... Ist ja alles gut und wichtig.
Nur sind die Büso-Bratzen so dermaßen aufdringlich, das selbst freundlich-desinteressierten Ethnologen sich die Mensa-Messer ein bisschen schärfer wünschen. Nach der Masche von irgendwelchen eingeflogenen Ami-Wahlkampfhelfern (O-Ton "We have the solution for all the problems in the world") hat heute sogar einer beim Kaffee in der Cafeteria rumgenervt und haufenweise Pamphlete verteilt. Und wirklich jeden Tisch nacheinander abgeklappert und selbst auf ein freundliches "Geh mal bitte einen Tisch weiter" seine Sprüchlein losgelassen. Wir erinnern uns, es ist Oberbürgermeisterwahl. Der Oberbürgermeister lenkt die Geschicke der Stadt Leipzig, mit zwischenstaatlicher Politik ist er nicht wirklich befasst. Jedenfalls leierte die Büso-Bratze dann zum hundertsten Mal: "Wir müssen was gegen die Nazischweine in der amerikanischen Regierung tun" ab, faselte irgendwas von den Nazis Bush und Cheney und wedelte latent aggressiv mit seinem Blättchen mit dem Oberbürgermeister-Milchgesicht vor meinem Gesicht rum. Und als wir nicht begeistert "Ja hier" schrien, wurde er pampig und fing an rumzustänkern. Die Mädels vom Nebentisch hat er als neurotisch beschimpft, wir waren ihm zu zynisch - nicht ohne direkt danach nach Geld für den Wahlkampf zu fragen.
Ich frage auch, ob es echt so schlau ist, bei Studenten mit der Forderung: "Baut mehr Kernkraftwerke!" Wahlkampf zu machen.

Gehen wir das Ganze konstruktiv an und suchen nach sinnvollen Betätigungsfeldern für die Büsis.
Wie immer bitte in die Comments.
(Und morgen gibt es wieder was Lustiges zu lesen, versprochen, ist ja kein Therapie-Blog hier)

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Ich sage: "Schwachsinn"!
Essen 1: Milchreis (es war Griesbrei!) mit Butter, Zucker und Zimt, Apfelmus (+ Special-Feature: Gurken-Tomaten-Salat)

Scheint so, als herrsche in der Mensa Wahlkampf. Im "Diät-Speisesaal" gab es fast wie am Stand der Spezialdemokraten unverlangt aufgedrängte Vitamine in Form einer Beilage. Hernach stand die Verschwörungstheorie im Raume, dass mit der verdächtig offensiven Gemüse-Vermarktung die mysteriöse Absenz des Milchreises vertuscht werden sollte. Es hat sich wohl lange keiner mehr ins Gästebuch des Studentenwerkes eingetragen, der die Milchreiskörner in ausreichender Zahl hätte bereitstellen können.

Nicht nur, dass sich der OB-Wahlkampf ungewohnt heftig auf die Spendabilität der StuWe-Mitarbeiter auswirkt, nein auch die Debilität der BüSo-Wahlkampf-Horden steigt antiproportional zu ihrem in Aussicht stehenden Wahlergebnisses knapp überhalb der Wahrnehmungsgrenze. Allein deswegen wünsche ich eine Stichwahl. Mögen weiterhin grenzwertige Gestalten in der Cafeteria und vor der UB für Verwirrung und Belustigung sorgen. Allerdings fordere ich eine aktuelle Ausgabe der BüSo-Wahlkampfbroschüre, denn das eurasische Thema ist doch wohl mit zwei Sätzen und einer zehn Jahre alten Karte nicht abgehakt. Also, Gehirngewaschene, bitte noch einmal in die Tasten gehauen, uns giert nach mehr Krudem.

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