Freitag, 20. Januar 2006
Weberianer und Weltraum-Anomalien
Liebes Tagebuch, Heute habe ich ein neues Wort gelernt: Anomie. Laut Duden stammt es aus der Soziologie und bedeutet „Zustand, in dem die Stabilität der sozialen Beziehungen gestört ist“. In der sozialwissenschaftlichen Literatur taucht der Begriff mit absoluter Sicherheit dann auf, wenn der Forscher keinen Plan hat.

Tatsächlich bedeutet Anomie nämlich: „Ich habe das jetzt mühsam erforscht und eine tolle Theorie entworfen und das hat ewig gedauert und das war sauteuer, aber irgendwie funktioniert meine Theorie nicht in der Wirklichkeit.“

Es kommt also anders, als man denkt. Oder viel schicker: Es herrscht Anomie. Was kann der Forscher dafür, dass die sozialen Beziehungen instabil werden und ihm schadenfroh die blanken Hinterteile entgegenstrecken und obszöne Gesten machen?

Die Anomie ist übrigens eng verwandt mit der Anomalie, insbesondere mit der Weltraum-Anomalie. Letztere taucht mit absoluter Sicherheit dann auf, wenn die Drehbuchschreiber von Raumschiff Enterprise keinen Plan haben und wird in der Regel durch folgenden Dialog eingeleitet: „Käpt’n, wir haben den Hilferuf eines weberianischen Forschungsschiffes erhalten. Sie sind in einer riesigen instabilen Weltraum-Anomalie gefangen und bitten uns um Hilfe!“ – „Auf den Schirm!“)

Also: Mit Warp 9 auf in den Beta-Quadranten und eine volle Breitseite Photonen-Torpedos auf die Anomie abgeschossen! Die weberianischen Forscher werden es uns danken

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