Sonntag, 13. Januar 2008
Nasenfasching
Disclaimer: Bin selber Raucher.

Rauchverbot. Ab Februar riecht dann auch die Kneipe deiner Wahl ganz anders. Kaltes Nikotin wird nicht mehr lauwarmen Schweißdampf an kümmerlichen Deoresten überdecken. Erkaltete Fürze (vulgo Bierschisse) werden stundenlang unüberdeckt durch die Gasträume wabern und kein Raucher wird so gnädig sein und uns mit seinem Streichholz davon erlösen.

Während die Kneipiers und Clubbesitzer gerade Todesängste ausstehen und hektisch an russischen Lösungen basteln (Die Toilette ist der Nichtraucherbereich!), frage ich mich, wie es denn nun wirklich riechen wird, wenn der Rauch draußen ist. Und ob jemand die Geschäftsidee hat, einen Raumduft "Kalter Aschenbecher" für die Übergangszeit anzubieten.



Gewagte Prognose: Good ol' Schnupftabak wird reüssieren. Hilft nämlich doppelt.

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Gegen die von Ihnen beschriebenen unangenehmen Gerüche infolge von Bierkonsum hilft das Entzünden eines Streichholz auch ohne Zigarette.

Und um den Schweißgeruch zu übertünchen, stellen die Wirte womöglich überall Duftkerzen in Gläsern auf die Tische.

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In den rauchfreien Etablissements,
die zu besuchen ich kürzlich in Baden-Württemberg das Vergnügen hatte, waren Darmwinde, Knoblauchfahnen und ungewaschene Achselhöhlen wirklich kein olfaktorisches Problem. Es war ungewohnt, aber durchaus angenehm.

Das kann ich von dem zugequalmten Restaurant in Düdorf gestern abend nicht behaupten. Nun habe ich jahrelang selber geraucht, von daher rege ich mich über mäßigen Zigarettenrauch in der Luft gar nicht groß auf. Wenn aber an drei Tischen um einen herum auch massive Kotzbalken Zigarren und Zigarillos gepafft werden, dann möchte ich wirklich Mündungsfeuer geben, selbst wenn das die Luft kurzfristig noch mehr verschlechtert.

Ich freue mich wirklich darauf, wieder mehr auszugehen, wenn hier die Übergangsfrist im Nichtraucherschutzgesetz endet.

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In den rauchfreien Diskotheken soll es ziemlich nach Schweiß stinken, las ich unlängst in der Frankfurter Rundschau. Wundern würde es mich nicht, trägt die Jugend doch gerne Polyesterklamotten. Darüber haben wir neulich schon bei Holgi diskutiert.

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Ja, ich gebe gern zu, dass wir in Sachsen etwas hinterherhinken. Ich war ebenfalls unlängst im längst Rauchverbot-bewehrten BaWü und dort habe ich eben jene olfaktorischen Geschmacksproben erschnuppern dürfen.

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Etwas hinterherzuhinken, hat den Vorteil, dass Sie nicht befürchten müssen, dass Ihr amtierender Ministerpräsident am liebsten Kinder in den Knast schicken würde. Inzwischen ist "dieser merkwürdige Mensch da" öffentlich zurückgerudert - und in zwei Wochen dann hoffentlich Geschichte.

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Wunschdenken in Sachen Ministerpräsident und Amtszeitende fürchte ich. Ich empfehle in dieser Causa einen Klick hierhin:

http://www.spreeblick.com/2008/01/13/ahoi-polloi-03-auf-die-kasse/

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@olfaktorische Geschmacksproben:
Sicher, das wird nicht alles nur nach Lavendel, Oleander und Jasmin duften, was die Mitmenschen an Qualmes statt jetzt so alles verstärkt ausdünsten. Das mit den schweißstinkenden Diskos wurde mir auch aus glaubhafter Quelle berichtet. In Fitness-Studios stinkts aber auch nach Schweiß, und ich wüßte nicht, dass irgendjemand gefordert hätte, deswegen müsste man dort rauchen dürfen. ;-) Und da ich weder in Diskos noch in Fitness-Studios gehe, ist mir das gleichermaßen hurz, wonach es dort riecht.

In einem Restaurant, in dem ich gut essen möchte und dafür auch bereit bin, ein paar Scheinchen zu investieren, bin ich da zugegebenermaßen empfindlicher - vor allem, wenn ich ein kleines Kind dabei habe. Dass meine Klamotten nach diversen Bloggertreffen in einem Nebenraum einer Unterbilker Szene-Beize stinken wie eine Wagenladung Räucherwurst, das nehme ich ja noch klaglos hin. Da gehört es zum Lokalkolorit, dass der elektrische Reporter seine Selbstgedrehten quarzt, und wenn es nach mir ginge, müßte man ihm das auch nicht unbedingt verbieten.

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