Sonntag, 31. Dezember 2006
St. Silvester musste auch nicht leiden
Ich bleibe heute abend zuhause. Nicht weil es keine Ausgehmöglichkeiten gegeben hätte, sondern weil ich von Silvester genug habe. Ich habe keine Lust mehr auf Parties, deren Gästezahl sich erst kurz vor Mitternacht entscheidet, weil sich jeder alle Möglichkeiten offenhält und insgeheim hofft, etwas besseres zu finden. Ich habe keine Lust mehr, gegen 23 Uhr in irgendwelche Stadtzentren irgendwelcher Großstädte aufzubrechen, wo sich Betrunkene prügeln und das Prekariat einem von hinten Sprengstoff zwischen die Beine wirft. Ich habe keine Lust mehr auf Deppen, die ihre Raketen waagerecht abschießen. Ich habe keine Lust mehr auf den gleichen Gastromiestandard wie sonst auch - nur zu höheren Preisen (aber mit Begrüßungssekt und früh abgeräumtem Buffet). Ich habe keine Lust mehr auf Fremde, denen auch nichts besseres eingefallen ist. Ich habe keine Lust mehr, nachts knöcheltief durch rote Pappfetzen zu waten.
Stattdessen bleiben meine Freundin und ich zuhause, kochen ein Festmahl, schauen "Dinner vor One" und die erste Staffel "Frasier" auf DVD, werden Blei gießen und um Mitternacht auf dem Balkon eine Flasche Sekt aufmachen. Ich freue mich nämlich auf das neue Jahr mit ihr. Sehr.
Allen Lesern wünsche ich ein schönes Jahr 2007 und eine rauschende und krachende Silvesterfeier - nur diesmal ohne mich.

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