Dienstag, 28. November 2006
Saftladen
Das Saftkonzept der Studentenwerk-Cafeteria überzeugt - wenn es auch gefährlich für trockene Alkoholiker ist. Klar gibt es das übliche Zuckerzeug in Flaschen, aber auch Apfelsaft im Glas zum Discountpreis von 60 Cent. Konkret sieht das so aus: Irgendwann gegen Morgen füllt eine Fachkraft einige Gläser mit Saft und stellt sie in die Vitrine über die Brötchen. Dort dümpelt und gärt der Saft dann offen vor sich hin. Alles andere ist abgepackt. Der Apfelsaft steht ganz oben, ist den Keimen trotz Kühlung aber schutzlos ausgeliefert. Vielleicht soll der Saft aber nicht Durst löschen, sondern ist ein raffiniertes getarntes Beschaffungsprogramm für harten Alkohol. Und das geht so: Durch die Keimgärung unter Zusatz von aus den Brötchen und dem Kuchen diffundierenden freien Hefepartikeln verwandelt sich der Apfelsaft bis zum Abend in einen hochprozentigen Apfelschnaps. Eingeweihte wissen das und können sich so ihre Abendration Alk unaufällig besorgen - Bier reicht im rauen Studentenalltag ja nicht jedem. Und 0,3 Liter Schnaps für 60 Cent sind doch ein echter Kampfpreis!

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