Samstag, 25. November 2006
James Bond und der 08/15-Kadett
Kino: Jeder, der zahlt, darf rein. Wenn wenige kommen, wird ein Film schnell abgesetzt. Und wenn viele kommen, nimmt auch der Idioten-Anteil zu. Selten habe ich so bescheuertes Dazwischenquatschen im Kino gehört wie bei der James-Bond-Preview am Mittwoch im Regina Palast. Und zwar nicht nur punktuell, sondern permanent.
Es begann während der Eröffnungssequenz im Film-Noire-Stil. "Ey, Alter, das is ja n Schwarz-Weißfilm", tönt es von hinten, "Isch hab doch nich fürn Schwarz-Weiß-Film bezahlt." Und wenig später - wohl an den Vorführer adressiert: "Schwaharz-Weiheiß". Zu dumm, wenn man Filme nur aus dem Fernsehen kennt. Aber es hätte ja wirklich vorkommen können, dass der Verleih aus Versehen die Farbrollen nicht mitliefert.
Ehrfürchtig wurde auf den Plätzen neben mir außer dem vieldiskutierten Sixpack von Daniel Craig auch der Sportwagen auf der Leinwand bestaunt: "Audi TT" wusste die Kennerin mit dem Rotkäppchen-Sekt-Pappbecher und ihr Unterton verriet ihren Stolz. Zu dumm nur, dass selbst Laien wie ich die vorteilhaft in Szene gesetzte Typenbezeichnung lesen konnten: Der Geheimagent fährt im Dienste seiner Majestaät einen Aston Martin DBS, dessen angeblich montenegrinisches Kennzeichen lediglich mit der Buchstabenkombination "TT" beginnt. Aber es wäre sicher einfacher, wenn man die Typenbezeichnung groß aufs Nummernschild schreiben würde: "Berlingo-351171" zum Beispiel oder "Kadett D-0815".

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