Freitag, 10. November 2006
Sowjetische Nazikohlköpfe in der Mitte der Gesellschaft


Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass sich das Auftreten von Kohl in Massenspeisestätten direkt antiproportional zur Demokratisierung des Alltags verhält?
Nehmen wir einmal die DDR. Kohl an jeder Ecke: Kohlsuppe, Kohlrouladen, Soljanka. Und dazu ein autoritärer Staat. Auch in der Sowjetunion schätzte man Kohl als günstigen und robusten Sattmacher für die Massen - also quasi als Sowjetbürger in Gemüseform.
Und wie nannten die alliierten Soldaten in den 50er-Jahren die Deutschen in der spießigen Bundesrepublik? Genau, Krauts, weil sie so viel Kohl aßen und sich an die Demokratie erst noch gewöhnen mussten.
Kein Wunder, dass im wiedervereinigten Deutschland Ende der 90er-Jahre Rufe wie "16 Jahre Kohl sind genug!" laut wurden, drohte Deutschland doch angesichts der Fülle von Kohl politisch zu erstarren.
Nach einer aktuellen Studie (PDF) der SPD nahen Friedrich-Ebert-Stiftung sind undemokratische Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft verstärkt verbreitet. Die Mensa servierte das passende Menü zur Studie (siehe Foto).
Und heute? Essen 1: Gemüsesoljanka (Kohl!), Kräuterquark Hausfrauen Art (der schöpferische Auftrag gespiegelt im Mensaessen). Essen 3: Paniertes Schnitzel mit Kohlrabigemüse (Purer Revanchismus!). Ich werde wohl Salat essen... Ach Mist, der besteht ja aus Weiß- und Rotkohl... Ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis der StudentInnenRat eine Arbeitsgruppe einsetzt oder die Antideutschen die Mensa blockieren.

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