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Dienstag, 6. Mai 2008
Hübsch ist nicht gleich schön.
besteckfachinlaufrichtung, 22:37h
Als Gewinner fühlt man sich ja meist großartig. So unbeschwert. Praktisch ohne Gegenleistung wird man erfüllt, darf sich etwas aneignen, was man sich sonst nicht gönnt. Das Gewinnen an sich hat bei mir in der vergangenen Zeit eine solche emotionale Höhe gewonnen, die eigentlich nicht so gut ist. Denn wenn man sich über Gratis-Leistungen so freut, ist die Frage nicht weit, warum man sich über seine eigenen Leistungen nicht so ausgiebig und unbeschwert freuen kann. Stolz sein, sich auch mal selber auf die Schulter klopfen, ohne dass man sich vor anderen lächerlich macht. So mal eben ein anerkennendes, selbstzufriedenes "Jau".
Jedenfalls war ich am Wochenende ein ausgesprochener und zudem sehr glücklicher Gewinner. Unter anderem eine Bahnfahrt in der ersten Klasse der Deutschen Bahn war im Freudenpaket enthalten. Einmal, nein, sogar zweimal erster Klasse fahren, darunter stellt man sich ja mal ein wenig Luxus vor. Ein wenig mehr Service, Beinfreiheit und gratis Zeitung lesen.
Doch, oh Schreck, es gibt ja noch Mitreisende. Sonntags von Berlin gen Südwesten.
Im ersten ICE-Wagen hinter dem Fahrer bekam ich es mit dem freudlosen Teil der durchkapitalisierten deutschen Masse zu tun. Ganz so, als ob jemand einen unsichtbaren A********komprimator in die Türen mit der "1" eingebaut hätte. Adrett gekleidete, unbedingt Erfolg versprühende Menschen, die solch eine Verachtung und Missgunst in ihren Fratzen hatten, dass mir Angst und Bange wurde. Ich habe mich gefühlt wie bei einer Mischung aus einem Boot-Camp für schwer erziehbare Jugendliche (US-Version feat. Colonel a. D.) und einem Seminar "Wie hinterziehe ich galant meine Steuern? (Und kann mit einer Stiftung noch soziale Verantwortungvorschieben geltend machen)".
Nicht, dass der real existierende Sozialismus hier und jetzt ausbrechen soll. Aber im Angesicht einer solch deformierten Masse wurde mir doch ganz schön schwummerig. Die Zugbegleiterin wurde von einigen Erstklässlern angesichts der ausgefallenen Wagenbeschriftung und Reservierungen mit einem leblosen Ding verwechselt. Eine sinnlose Hektik, Missgunst und barsche Kommandotöne, ja sogar Asozialität lagen über einem an sich sehr entspannten Nachmittag in einem wirklich bewundernswerten Verkehrsmittel.
Das Reisen scheint zu einem stressentwickelnden Dauerzustand in unserer hypermobilen Gesellschaft geworden zu sein. Und in diesem Waggon destillierte dieser Dauerzustand in einer teuer überschminkten abgrundtiefen Hasstirade auf alles und jeden. Ich möchte nach diesem Erlebnis gar nicht wissen, was so auf Langstreckenflügen von diesem Klientel so alles verbockt wird.
Ab sofort darf es gern wieder die 2. Klasse sein.
Jedenfalls war ich am Wochenende ein ausgesprochener und zudem sehr glücklicher Gewinner. Unter anderem eine Bahnfahrt in der ersten Klasse der Deutschen Bahn war im Freudenpaket enthalten. Einmal, nein, sogar zweimal erster Klasse fahren, darunter stellt man sich ja mal ein wenig Luxus vor. Ein wenig mehr Service, Beinfreiheit und gratis Zeitung lesen.
Doch, oh Schreck, es gibt ja noch Mitreisende. Sonntags von Berlin gen Südwesten.
Im ersten ICE-Wagen hinter dem Fahrer bekam ich es mit dem freudlosen Teil der durchkapitalisierten deutschen Masse zu tun. Ganz so, als ob jemand einen unsichtbaren A********komprimator in die Türen mit der "1" eingebaut hätte. Adrett gekleidete, unbedingt Erfolg versprühende Menschen, die solch eine Verachtung und Missgunst in ihren Fratzen hatten, dass mir Angst und Bange wurde. Ich habe mich gefühlt wie bei einer Mischung aus einem Boot-Camp für schwer erziehbare Jugendliche (US-Version feat. Colonel a. D.) und einem Seminar "Wie hinterziehe ich galant meine Steuern? (Und kann mit einer Stiftung noch soziale Verantwortung
Nicht, dass der real existierende Sozialismus hier und jetzt ausbrechen soll. Aber im Angesicht einer solch deformierten Masse wurde mir doch ganz schön schwummerig. Die Zugbegleiterin wurde von einigen Erstklässlern angesichts der ausgefallenen Wagenbeschriftung und Reservierungen mit einem leblosen Ding verwechselt. Eine sinnlose Hektik, Missgunst und barsche Kommandotöne, ja sogar Asozialität lagen über einem an sich sehr entspannten Nachmittag in einem wirklich bewundernswerten Verkehrsmittel.
Das Reisen scheint zu einem stressentwickelnden Dauerzustand in unserer hypermobilen Gesellschaft geworden zu sein. Und in diesem Waggon destillierte dieser Dauerzustand in einer teuer überschminkten abgrundtiefen Hasstirade auf alles und jeden. Ich möchte nach diesem Erlebnis gar nicht wissen, was so auf Langstreckenflügen von diesem Klientel so alles verbockt wird.
Ab sofort darf es gern wieder die 2. Klasse sein.
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Dienstag, 6. Mai 2008
Mist, Kreditkarte vergessen
besteckfachinlaufrichtung, 01:16h
Als ich diesen ur-teutonisch/halb-freundlich formulierten Hinweis in der Interims-Mensa sah, griff ich wie mechanisch zu meinem Portemonnaie.

Als sich die Chose auch dank der sparsamen Ausrufezeichen langsam aufklärte, dachte ich an die süffige und hopfige Pizza, die in der Rosenthaler Straße in berlin (ich muss es kleiner machen, dieses Moloch ist mir eh viel zu groß) feilgeboten wird.


Als sich die Chose auch dank der sparsamen Ausrufezeichen langsam aufklärte, dachte ich an die süffige und hopfige Pizza, die in der Rosenthaler Straße in berlin (ich muss es kleiner machen, dieses Moloch ist mir eh viel zu groß) feilgeboten wird.

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Samstag, 3. Mai 2008
Ken gegen ... nein, nicht Barbie.
besteckfachinlaufrichtung, 01:55h
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Anspieltipp
besteckfachinlaufrichtung, 22:39h
Den Helden Wettkönig der Leipziger Pferderennbahn, Mr. Clemens Meyer, gibt es heute Abend um 23 Uhr beim betont jugendlichen WDR-Radio Einslive zu hören. Der Westsachsensläng erobert den Ruhrpott. Dank an des Besteckfachs Bruderherz für diesen Hinweis, den ich gerne weiterleite.
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Freitag, 2. Mai 2008
Auswärtstore zählen doppelt
besteckfachinlaufrichtung, 01:31h

Der Liveticker von SpOn ermöglichte bei der Wiedergabe des Elfmeterschiessens in Florenz endlich einen halbfinalen Einblick in die sagenumwobene Europapokalarithmetik. Dieses Zahlenkonfusolut wird wohl noch jahrelang vom Mathematikernachwuchs studiert werden. Am Ergebnis von 4:2 für Glasgow wird es aber letztlich nichts ändern.
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Tandem-Nachtrag
besteckfachinlaufrichtung, 23:19h

Das brandenburgische Kochteam konnte sich in der vorvergangenen Woche drei Tage lang in der proppevollen Mensa Peterssteinweg austoben. Die Damen und Herren aus der Mark hatten wohl im Vorfeld von der prekären Existenz des hiesigen Beigebeauftragten Wind bekommen. Anders ist die verblüffende Ähnlichkeit des Hauptgerichts mit den einschlägigen Veröffentlichungen unserer Mensa nicht zu erklären.
Doch wie zum Gegenbeweis wurde dann bei der Nachspeise das kulinarische Florett herausgeholt.

Courtesy Bolles Hochendtelefonfotoapparat.
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Als Linkhure zum Diplom-Journalisten
besteckfachinlaufrichtung, 20:02h
Das Qualitätskontrolle in Weblogs in gefühlten 99,7 Prozent der Fälle nach dem Posten passiert, ist nichts Ungewöhnliches. Es gilt immer noch die Devise "Erst posten, dann wird es schon überprüft".
Die übrigen 0,3 Prozent und mithin Ausnahmen bilden da einige Gruppenblogs, die sich intern auf entsprechende Qualitätsstandards geeinigt haben. Mir spukt da spontan Spreeblick im Hinterkopf herum. Warum, weiß ich jetzt auch nicht mehr.
An meinem Institut, dem für Kommunikations- und Medienwissenschaften der Universität Leipzig, noch genauer am Lehrstuhl Journalistik II, schien das bis Mitte 2007 noch eine Neuigkeit zu sein. Jedenfalls wurden im vergangenen Sommersemester drei Diplomarbeiten zum Thema Weblogs ausgeschrieben. Der feiste Titel "Blogging und Diploming" ward auf A4-Aushänge gedruckt und an diverse Pinboards gepappt.
Der zuständige wissenschaftliche Mitarbeiter offerierte im Gespräch mehr oder weniger unbeugsamen Geleitschutz, der wohl auf ein unproblematisches Bestehen hinauslaufen sollte. Der Köder. Erst nach einigen Minuten wurden das genaue Thema "Qualitätskontrolle" und die Bedingungen genannt.
Und diese Bedingungen hatten es in sich. Die Diplomanden sollten gewissermaßen Linkhure spielen und dann ihren immer zahlreicher werdenden Besuchern absichtlich Fehler unterjubeln. Er oder sie sollte dann nachvollziehen, ob und wie schnell kleine und große Fehler von der Leserschaft bemerkt werden. Also ein (Fake-)Blog auf Zeit. Mit der "wissenschaftlichen" These, dass weniger oder andere Qualitätskontrolle als in "normalen" journalistischen Produkten stattfindet.
Ich weiß von zwei Kommilitonen, die diesen Deal eingegangen sind. Der erste hat für wichtige wissenschaftliche Neuerungen zu wenig gehurt, der zweite hat sich im vergangenen Jahr mit einer seichten Themenmischung (Tagcloud: 9live DSDS) bis auf Platz 21 der Medienlese-Medienblogcharts gebloggt.
Mir war es zu heikel. Ich wollte nicht für einige Monate Linkhuren- und Täuscherdasein mein Diplom bekommen.
Fehler im Mensa-Blog sind also weiterhin absichtlich unabsichtlich.
Die übrigen 0,3 Prozent und mithin Ausnahmen bilden da einige Gruppenblogs, die sich intern auf entsprechende Qualitätsstandards geeinigt haben. Mir spukt da spontan Spreeblick im Hinterkopf herum. Warum, weiß ich jetzt auch nicht mehr.
An meinem Institut, dem für Kommunikations- und Medienwissenschaften der Universität Leipzig, noch genauer am Lehrstuhl Journalistik II, schien das bis Mitte 2007 noch eine Neuigkeit zu sein. Jedenfalls wurden im vergangenen Sommersemester drei Diplomarbeiten zum Thema Weblogs ausgeschrieben. Der feiste Titel "Blogging und Diploming" ward auf A4-Aushänge gedruckt und an diverse Pinboards gepappt.
Der zuständige wissenschaftliche Mitarbeiter offerierte im Gespräch mehr oder weniger unbeugsamen Geleitschutz, der wohl auf ein unproblematisches Bestehen hinauslaufen sollte. Der Köder. Erst nach einigen Minuten wurden das genaue Thema "Qualitätskontrolle" und die Bedingungen genannt.
Und diese Bedingungen hatten es in sich. Die Diplomanden sollten gewissermaßen Linkhure spielen und dann ihren immer zahlreicher werdenden Besuchern absichtlich Fehler unterjubeln. Er oder sie sollte dann nachvollziehen, ob und wie schnell kleine und große Fehler von der Leserschaft bemerkt werden. Also ein (Fake-)Blog auf Zeit. Mit der "wissenschaftlichen" These, dass weniger oder andere Qualitätskontrolle als in "normalen" journalistischen Produkten stattfindet.
Ich weiß von zwei Kommilitonen, die diesen Deal eingegangen sind. Der erste hat für wichtige wissenschaftliche Neuerungen zu wenig gehurt, der zweite hat sich im vergangenen Jahr mit einer seichten Themenmischung (Tagcloud: 9live DSDS) bis auf Platz 21 der Medienlese-Medienblogcharts gebloggt.
Mir war es zu heikel. Ich wollte nicht für einige Monate Linkhuren- und Täuscherdasein mein Diplom bekommen.
Fehler im Mensa-Blog sind also weiterhin absichtlich unabsichtlich.
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Feiertagfeiertag
besteckfachinlaufrichtung, 18:54h
Eine Tonspur aus dem "Streikpostenlied" und eine aus gegeneinanderklongenden Bierflaschen wabern durch die Straße.
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Abkürzun.
besteckfachinlaufrichtung, 18:48h

Ein Leipzig-asiatischer Gemüsehändler versucht sich an einer urdeutschen Angewohnheit.
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Mittwoch, 30. April 2008
Tier der Woche: Die Holzbankschnecke
besteckfachinlaufrichtung, 18:32h

(Grzimek on) ...keine natürlichen Feinde. Sie zieht zumeist an feuchten Tagen ihre schleimige Spur über hölzerne Stadtmöblierungen. Besonders gefährlich wird es für die Helix Holzbanka in den Sommermonaten, wenn Touristen und Spaziergänger ihre adipösen Glieder unbedacht in ihrem Lebensraum ausbreiten... (Grzimek off)
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Montag, 28. April 2008
Ihre PIN kommt mit der Post
besteckfachinlaufrichtung, 21:51h

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Mittwoch, 23. April 2008
Verdächtig unverdächtig
besteckfachinlaufrichtung, 18:15h
Ich bin jeder Expertise in Sachen Mode unverdächtig. So unverdächtig, dass mich das BKA gleich als Verdächtigen in der Kartei Modeverbrecher führen müsste. Aber eines, ne, eines kann ich mal festhalten:
Die Klamottenfarben Pink und Babyblau gehen mir gerade mächtig auf den Zwirn.
(Die Zwirn-Assoziation kam unbewusst, floss einfach so in die Tasten. Proteste sind somit auch über den Rechtsweg aussichtlos. Und angesichts des vierten Blogposts heute: Ja, ich tue auch Sinnstiftendes.)
Die Klamottenfarben Pink und Babyblau gehen mir gerade mächtig auf den Zwirn.
(Die Zwirn-Assoziation kam unbewusst, floss einfach so in die Tasten. Proteste sind somit auch über den Rechtsweg aussichtlos. Und angesichts des vierten Blogposts heute: Ja, ich tue auch Sinnstiftendes.)
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Was sind schon Daten?
besteckfachinlaufrichtung, 15:13h
Aus gut unterrichteten Kreisen wurde uns soeben die Lösung für ein drängendes Problem der Uni zugespielt. Historiker hatten offenbar angeboten, gegen zeitlich befristete Anstellung (samt Bezahlung) das leidige Zeitproblem beim Neubau des Campus Augustusplatz in den Griff zu bekommen.
Ihr Vorschlag: Die betreffende Gründungsurkunde der Universität sollte minimalen Feinjustierungen unterzogen werden. Nur zwei Ziffern wären leichten Veränderungen ausgesetzt gewesen. Der kleine Eingriff hätte der Uni viel Stress erspart. Und ein Jubiläum im Jahr 2011 im niegelnagelneuem Campus hätte auch nicht viel anders sondern eher kleidsamer ausgesehen.
Bislang ist Rektor Häuser wohl nicht auf dieses hoch moralische Angebot eingegangen.
Ihr Vorschlag: Die betreffende Gründungsurkunde der Universität sollte minimalen Feinjustierungen unterzogen werden. Nur zwei Ziffern wären leichten Veränderungen ausgesetzt gewesen. Der kleine Eingriff hätte der Uni viel Stress erspart. Und ein Jubiläum im Jahr 2011 im niegelnagelneuem Campus hätte auch nicht viel anders sondern eher kleidsamer ausgesehen.
Bislang ist Rektor Häuser wohl nicht auf dieses hoch moralische Angebot eingegangen.
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Bambule
besteckfachinlaufrichtung, 15:03h

Dass die Mensa Peterssteinweg ohne jedes Marketing aus allen Nähten platzt, nehmen wir bereits als gegeben hin und verteilen uns artig auf die Nichtganzso-Stoßzeiten. Doch die Tablett Wars an der Essensausgabe werden derzeit von den Sitzplatz Wars in den Schatten gestellt. Ganze Cliquen umkreisen minutenlang erfolglos die Tische, der psychische und physische Aufstehdruck für die glücklichen Sitzplatzinhaber ist folglich immens.
Scheinbar bringt der
Die Folge: Dutzende essen ihr Essen gleich draußen in der Sonne, vereinzelt wird sich in Ecken gehockt und auf dem Boden kauernd gegessen. Dafür isses eben doch übelst preiswert und lecker. Guckste:

Man glaubt es nicht: In dieser Creation ist Blutwurst enthalten (siehe Foto ganz oben).

Die Sinfonie (ebenfalls s.o.).
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Happy Mensur
besteckfachinlaufrichtung, 13:24h
Schmiss und Schärpe scheinen nicht mehr attraktiv genug für die Nachwuchsakademiker von heute. Die Burschenschaften mit ihren pechschwarzen vaterländischen Werten kommen offensichtlich bei den Turbo-Studenten aka Bachelor und Bachelorette nicht sooo gut an. Die Reaktion auf das Rekrutierungsproblem sieht dann ziemlich bunt, jung und weltoffen aus.

Hauptsache, das Löffellogo stimmt. Bei so einer "Party" wäre ich ja gern mal Mäuschen.

Hauptsache, das Löffellogo stimmt. Bei so einer "Party" wäre ich ja gern mal Mäuschen.
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