Montag, 27. August 2007
Betriebsblind
- "Waldbrände in Griechenland. Großes Thema. Da müssen wir doch was längeres machen."

- "Zweieinhalb Minuten in der Tagesschau?"

- "Nein, heißes Thema mit viel Feuer, das gibt mehr her."

- "Okay, dann eben noch einen Brennpunkt."

(Dieser Kracher ist gedankliches Eigentum von Mademoiselle Consommation individuelle.)

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Montag, 20. August 2007
StVO-Zeichen 259 Version 2.0


Goerdelerring, Fußweg vor dem Hotel Fürstenhof, Richtung Hauptbahnhof. (Disclaimer: Achtung, das Bild macht keine Schleichwerbung für Gaga-Geklecksel, das mit Hilfe Ihrer Stromrechnung für einen bestimmt ganz guten Zweck in Einzelteile geschnitten wird und dann in irgendwelchen Kellerverschlägen verrottet.)

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Dienstag, 14. August 2007
tomatiertes etwas...
Schweinesteak Mailänder Art (auf tomatierten
Spaghetti mit Champignons)
mit Farbstoff, mit Geschmacksverstärker

Geriebener Käse

gibts heute in der Mensa. Aber was sollen tomatierte Spaghetti sein? Übersetzungsfehler von der Lieferfirma? Werde es wohl mangels Alternative mal ausprobieren.
Die Cafeteria an der Tierklinik gleich mit.

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Samstag, 4. August 2007
Stars of CCTV
Sehr geehrte Frau Hölzel,

hiermit bitte ich Sie freundlich um die Erlaubnis, in der Mensa Peterssteinweg mit meiner Handykamera Fotos machen zu dürfen. Der Termin sollte in den Tagen nach dem 20. August diesen Jahres sein.

Warum ich Sie das frage? Naja, eine Mitarbeiterin des Mensateams bedeutete mir vor zwei Tagen, dass es nicht erlaubt sei, in der Mensa Fotos von Sicherheitseinrichtungen zu machen. Sie hatte wohl gesehen, dass ich eine der beiden Überwachungskameras an der Essensausgabe fotografiert hatte. Warum? Naja, der Stecker war gezogen. (Wie an der anderen Kamera auch...) Fand ich lustig. Nicht ganz so lustig wie Überwachungskameras an sich. Aber das ist ein anderes Thema.

Das Foto sah ungefähr so aus: (Gedankenprotokoll):



Tjaha. Subversiv.

Die Mitarbeiterin zitierte mich in ängstlichem bis wütenden Ton zu sich und bedeutete mir unter anderem mit dem Argument "Wenn hier was passiert, wenden die sich zuerst an Sie!" das Foto zu löschen. Als ich ihre Argumente offensichtlich nicht verstehen wollte und unsere Wege sich trennten, wollte sie mich sicherlich nur davor bewahren, dass im Fall, dass "etwas passiert", sich jemand an mich wendet.

Jedenfalls wendeten sich drei Minuten später drei Polizisten aus dem benachbarten Revier quasi prophylaktisch an mich. Sie wollten meinen Ausweis sehen und baten mich, während das Besteckfach'sche Vorstrafenregister nebenan auf zersetzende Verbrechen abgeklopft wurde, das Foto (siehe abermals Skizze) vor ihren Augen zu löschen. Habe ich dann auch gemacht. Das Ganze wohlgemerkt im großen Speisesaal. Die "Löschen"-Taste zu drücken war irgendwie die einzige Möglichkeit, diese Situation zu einem Ende, egal zu welchem, zu bringen.

Dann wurde mir von den Staatsdienern in grüner Uniform noch das Thema "Hausverbot" zum - wiederum vorzüglichen - Jägerschnitzel mit bunten Spirelli angeboten. Das wurde dann jedoch aus der Küche verneint. Das Hausverbot, nicht das vorzügliche Jägerschnitzel.

Meine Freundin hat mich danach gefragt, ob ich denn nicht noch hätte fragen können, ob mich die netten Beamten der Nachhaltigkeit halber vielleicht doch besser in Handschellen aus dem Saal eskortieren.

Sollte man in der Mensa keine Fotos machen dürfen, wäre ein entsprechender Hinweis an alle Kamerahandys tragenden potentiellen Sicherheitsrisiken mit Studentenausweis nach meinem Ermessen angebracht.

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Donnerstag, 2. August 2007
Mit gleicher Münze...
Wie die Titanic bereits vor einigen Wochen wußte, wird die Universität ihre Gedenkmünze zum 600-Jährigen im übernächsten Jahr nicht mit dem Uni-eigenen Leitspruch "Aus Tradition Grenzen überschreiten" verzieren.

Quasi um die Nicht-Infragestellung der Anerkennung der Oder-Neiße-Linie nicht in Frage zu stellen. Womit auch die Rechtsschreibreform... Ach, lassen wir das.

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Ach ja, die Zukunft hält noch mehr bereit...
scheinbar gibt es ernsthafte Versuche einer Leidenschaft wie der Putzmüffeligkeit zu entgegnen, in dem man Punkte in einem Onlinspiel für Haushaltstätigkeiten vergibt. www.chorewars.com
Wie ekelhaft perfide die menschlichen Eigenschaften nach und nach abtrainiert werden. In einem großen Gesamtkonzept funktionierte die Manipulation von Menschen nicht, jetzt wird jede einzeln angepackt. Was kommt als nächstes?
Hat sich die Menschliche Rasse (im Vergleich zu allem Tierischen) tatsächlich schon so weit entwickelt, dass wir ureigenste Triebe (die Faulheit) für ein paar virtuelle Belohnungen aufgeben? Es ist noch nichtmal eine Verstandestätigkeit, sondern das Reizen eines anderen Triebes, den der Geltungssucht, der uns vom Faulsein abhalten soll.
So etwas perfides muss per se abgelehnt werden. Ich will das faul sein genießen, wie auch die eigene Quälerei um den Scheiß in der Küche zu putzen.
Frappierend welche Reaktionen es bei Minderjährigen auslöst: "Kevan Davis zitiert auf seiner Seite eine junge Londonerin, deren Wohngemeinschaft inklusive der sechs Männer inzwischen putzt ('Die Typen sind besessen davon, sich zu übertreffen!') und Eltern aus Neuseeland, deren 14-jähriger Sohn 'Dinge sucht, die er erledigen kann'." (Quelle: deutscher mirror)

Glaubt mir, hört nicht auf zu denken und widersteht der beständigen Kitzelung irgendwelcher ureigenster Triebe. Nicht das ihr irgendwann aufwacht in einer WG von sechs Männern und ihr streitet euch wer den Müll rausbringen darf. Diese Utopie von Menschheit will ich nicht leben...

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Dienstag, 31. Juli 2007
Ausflug der Zukunft?
Seit ich das mit dem älter werden bemerkt habe, beobachte ich mich ja immer mal selbst, was sich so verändert. Da ich ja regelmäßig den deutschen Mirror online lese, ist mir doch glatt diese Ausflugsvariante der Zukunft ins Auge gefallen:
http://www.spiegel.de/reise/europa/0,1518,497421,00.html

Aber ob das eher ne Randbegrenzung wird (also als negative Grenze fungiert) oder tatsächlich ins Repertoire für einen "gemütlichen" Nachmittag gehoben wird, weiß ich natürlich nicht.
Prinzipiell sollte man ja allem neuem aufgeschlossen gegenüber bleiben ;)

Höre gerade: We are Scientists - Textbook, auf www.radioct.de

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Freitag, 27. Juli 2007
Burk Young


entspannung mit burkhard jung (JPG, 211 KB)

Bürgersprechstunde. Das Plakat zum Anlass "Schwer gestresstes Stadtoberhaupt trifft auf den übel riechenden, pöbelnden Plebs". Heute hier in der Stilkritik.

Die Pose fällt auf. Vornübergebeugt, als sei vor seinem Schreibtisch der Geldkoffer, der die Schulden der Stadt begleichen kann. Nur zu dumm, dass der Fotograf gerade da ist.

Es soll wohl ein "dem Bürger entgegenbeugen" sein. Es ist geworden: Ein verkrampftes Gemisch aus gewollt kompetenter, aufgeschlossener Pose und fester beharrlicher Verweigerung, die sich quasi in der physischen Gewalt äußert, die seine linke Hand auf den rechten Ellenbogen ausübt. Die rechte Hand ist dabei verdeckt. Wer Burkhard Jung etwas näher kennt, möge beurteilen, ob er mit der Rechten noch eine Untersuchungsausschuss-Akte festhält oder mit seinem BMW-Schlüssel spielt.

Das Haupthaar zur Anwaltfrisur geföhnt, macht Herr Jung einen forschen Eindruck. Die deutlich erkennbare Uhr deutet ebenfalls geschäftiges Treiben an. Der Bürger wird also bereits auf dem Plakat vorgewarnt, dass die ungeschnittenen Hecken des Nachbarn keine abendfüllende mündliche Eingabe zulassen. Ein atemloser Kümmerer soll uns Leipzigern hier präsentiert werden, der einmal im Monat aus seiner herrschaftlichen Trutzburg in die Katharinenstraße geritten kommt, um seine Untergebenen zu tätscheln. (Nicht so wie damals bei Mephisto 97.6 in Minute 8 des dritten Teils eines ewig langen Interviews.)

Der Ritter trägt als Erkennungszeichen einen Schlips, der ihn deutlich als Sozialdemokraten auszeichnet. Rot-weiß, quergestreift. Auch in dieser Rolle des Sozis ist er in Leipzig ja quasi in seiner Burg eingeschlossen, die er mit tiefen Gräben gegen die wertkonservativen PDU-Wähler verteidigen muss. So schaut er denn auch ein wenig verzweifelt und müde. Denn der Weg nach weiter oben ist quasi verbaut. Der noch längere Vorgänger hat es geschafft, nun nach langem Zögern dem unattraktivsten aller Bundesministerien vorzustehen. Er, der Jung Burkhard, weiß wohl, dass sein Weg hier seinen Höhepunkt erreicht hat. Kein Vor und kein Zurück.

Wie zum Hohn ist der Rathausturm in mattem Grau der Hintergrund der vielsagenden Pose des OBMs. Der Turm des Rathauses, das in den vergangenen Wochen mit den Worten Prostitution, Vetternwirtschaft undundund in Verbindung gebracht wurde. Das Thema beschäftigt aktuell einen Untersuchungsausschuss und wird wohl auf die ein oder andere Weise ausgesessen werden.

Das eigentlich als einfache Einladungsgeste gedachte Plakat ist zu einem vielsagenden Statement geworden. Müßig zu erwähnen, dass es in der geöffneten Tür des Stadtbüros den Eintritt in selbiges während der Mittagspause verweigerte.

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Nice try.
Der Citytunnel als gigantomagorischer Schleichweg unter der Erde verändert auch über Tage die Wege. Wenn Mensch A von B nach C will wird er meist nicht über D gehen, nur weil E es so will. Zu studieren seit Jahr und Tag im Park am Roßplatz. Der Weg über D erscheint um mindestens die 10 Sekunden länger, die man auf dem Weg zur Uni eh' schon zu spät ist. Ergebnis: Ein mit chirurgischer Präzision in die Grasnarbe eingravierter Schleichweg.

Das Experiment in klein gibt es nun ganz in der Nähe am Wilhelm-Leuschner-Platz zu begutachten. E hat einen Zaun dort aufgestellt, wo viele As sich D verweigert haben.



Ich fürchte, E wird verlieren. Aber sowas von.




Update, 6.8.2007

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