Leipziger Gerüchteküche - Das Mensa-Blog

Wie unlängst den Mädch..., äh Medien zu entnehmen war, soll das so genannte Mauercafe am Augustusplatz demnächst dem unverbauten Blick auf das neue, siebenstöckige Uni-Gebäude weichen. Diese Weitsicht der Stadtplaner mit einem klitzekleinen Seitenhieb auf die Vorgänge rund um die Paulinerkirche fasste pyrrhus so zusammen: "Ich bin für eine Sprengung".

(Dieses Zitat gibt nicht unbedingt oder nur in unzureichender Weise die Meinung der Mensa-Blogger wieder. Vor allem ist es schwierig, die zynistischen, defätistischen und sarkastischen Elemente treffend herauszuarbeiten. Vom politisch korrekten "Hoho" der Antwort mal ganz abgesehen.)

Demnächst gibt es die schriftliche Prüfung aufs Tablett. Wo? In der Mensa. Nein, nicht Peterssteinweg. Jahnallee. Einmal Essen 4,0 bitte.

Die Moritzbastei hat ihren Geburtstag irgendwie verpennt, äh, vergessen. Nein, auch falsch. Sie hat "nur" vergessen, wann sie genau geboren wurde. Zuviel Mensa-Blog gelesen? Trotzdem: Ein dreifaches Krosti auf dein Jubiläum. Prosit. Und alles Gute von den Mensa-Bloggern.

Dass Deutschland bei der in Bloggerkreisen berüchtigten Transparency International in Sachen Korruption(sbekämpfung) nicht gerade Weltmeister ist, durften wir heute vor dem Bundesverwaltungsgericht auf dem fast linearen Weg zwischen Eiern in Senfsoße am Peterssteinweg und Kaffee in der Beethovenstraße erleben.

Ein Autofahrer wurde von einer Polizeistreife "erlegt". Mit dramatisch eingeschaltetem Blaulicht stand der grün-weiße Opel nun hinter dem Delinquenten. Als wir die Szenerie passierten und unser Kopfkino um Schwerverbrechen und Sühne nicht unter 37 Jahren Zuchthaus kreiste, zog der Ertappte zwei Scheine aus der Brieftasche und gab sie dem Sergeanten. Blickprotokoll: 30 Euro.

Gleich: Einmal Fahren ohne Gurt. Oder die Kopfkinovermutung (siehe Einleitung) am Steuer telefoniert (minus 10 Euro Rabatt wegen erfolgreicher Bedürfnisbefriedigung der Sherriffs) macht 15 für den Sergeant und 15 für die Sergeantin. Transparency, übernehmen sie!

Die Mensa Peterssteinweg und ihr Mittag, äh, deren Chef Karsten Mittag im Radio (mp3-Format, Direkt-Link zur Mephisto 97,6-Homepage). Naheliegendes Thema: Die darwinistischen Zustände gegen 13 Uhr. Ich finde es gar nicht so schlimm. Der Vorteil ist ja: Keiner kann mehr umkippen.

Ein Wochenende in der Stadt kann auch so aussehen: Samstag kurz vor sechs in den Plattenladen seines Vertrauens gehen. Das Album, das man schon seit längerem vom Hören (hier muss ein *hüstel* rein) kennt und aber erst am Freitag herausgekommen ist, kaufen gehen. So richtig mit Absicht. So mal richtig mit Vorsatz in einen kleinen Laden gehen, 17odersowas Euro auf den Tisch legen. Kommt ja selten genug vor.

Lieber Thomas Mayer,

ich habe geträumt, deinen Job zu machen. Den als Chefreporter der LVZ. Gestern bist du wieder in der Themenkonferenz gewesen und hast was Neues zur Paulinerkirche angekündigt. Bist einfach mal mit richtigen Neuigkeiten um die Ecke gekommen, hast einen richtig wichtigen Mann mit CDU-Parteibuch gefragt, der dir mindestens eine richtig tolle Antwort gegeben hat, die dir schön in den Block gepasst hat. Die Leser und auch die Leipziger danken es dir. Sie konvertieren bereits in Scharen zum Katholizismus. Und dabei fordern sie auf Transparenten mehr Texte wie diesen heute in der LVZ, der auf dieser der Paulinerkirche verbundenen Seite nachzulesen ist.

Och schade, dann war der Traum auch schon wieder vorbei. Also, machs weiter so gut, lieber Thomas.

Der famose, weil mir persönlich bekannte, Christian Bollert hat für den famosen, weil mir persönlich bekannten, Radiosender Mephisto 97,6 ein famoses, weil mir persönlich bekanntes, Gespräch (mp3-Format) mit einer nicht ganz so famosen, weil mir nicht persönlich bekannten, Frau Professorin geführt. Thema: Sentimente zum Thema Uni-Abriss.

Wir waren perplex, als verkündet wurde, dass Youtube den Usern mit den grenzdebilsten, nein, meistgeklickten Videos Prämien auszahlen will. So perplex, dass fortan dem User mit dem geistlosesten Kommentar der Woche (wie gewohnt) eine Creme Bitterfeld winkt.

Delirieren Sie jetzt. Ganz ohne Video-Upload und 10-Minuten-Begrenzung.

Das Leben erfordert Kompromisse. Das Besteckfach kam neulich auf die Idee, die Leipziger Mannschaftssportarten (also die, die nicht Fußball heißen und zudem noch einen Rest optischer Eleganz zu bieten haben) mal auf sich wirken zu lassen. Vor zwei Wochen war es das Basketball-Stadtderby in der vierten Liga, das mit fixen Spielzügen im Duell Geld (BBVL Eagles) vs. Herz (USC) zu gefallen wusste.

Am vergangenen Wochenende sollte es das Eishockey-Derby zwischen den Blue Lions Leipzig und den Saale Bulls aus Halle sein. Der eingangs erwähnte Kompromiss war der, dass die Begleitung einen Besuch beim DHfK-Fasching verordnete. Uah!

Die Karten für den Samstag waren ausverkauft. Puh! Daraufhin wurde das Kommando geändert in: Gewandhaus. Ieks! Sechseinhalb Stunden Musiker zählen, einschlafende Besucher suchen. Das Uniorchester spielte für die eigene DVD, die wiederum an die Fanatiker aus Block A (s.u.) verscherbelt werden wird.



Naja, ganz so schlimm war es nicht, zumal keine einzige Klaviertasten-Krawatte in Block A (Verwandte, Verwandte und Eltern der Musizierenden) gesichtet wurde. Block B (Rang) mit den Hemdkrägen aus Wollpullovern war auch ganz friedlich. Nur aus Block C (Oberrang) kamen einzelne Schnarchlaute, klingelten und vibrierten die Handys, als ob es keinen Klassik-Kodex gäbe. Und eine lila Schirmmütze wurde verschämt von einem Retro-Indietypen in der Hand gehalten. Die Zugabe der abgezählten 88 Mitwirkenden war jedenfalls ganz lustig, der Rest so zum Durchhalten.

Dagegen Eishockey.



Durchgefrorene Füße in der Messehalle, vertrauenserweckende Stahlrohrtribünen (an denen in der Drittelpause noch geschraubt wurde), dick eingepackte Typen, die sich mit Anlauf in die Bande rammten. Ein spielerisch eben auch viertklassiges Fest des Testosterons, das auch noch mit abschließendem Penaltyschiessen zu Gunsten der Leipziger ausging.

Die Endergebnisse
Gewandhaus - Messehalle

Eintritt 4 €: 7 €, Zuschauer 1000:2179, Zugaben 1:1, Rauchverbot ja:ja, Glühweinverkauf nein:ja, Heizung ja:nein, Applaus am Schluß 5 min:5 min. Klares Unentschieden mit Vorteil Leipzig.

Nochmals sei darauf hingewiesen, dass der kleine Kreuzer derzeit beherzt versucht, mittels einer kleinen Kolumne die Spannung vor dem nächsten Aufeinandertreffen der Medien"häuser" beim NaTo-Cup zu erhöhen. Nach dem nun ja - spektakulär missratenen Relaunch am 13. Januar nach dem Motto mehr Farbe, noch weniger Qualität bei gleichzeitig doppelter Selbstbeweihräucherung hatte es die LVZ ja auch mal verdient.

Dazu passt auch ein ziemlich ätzender Gedanke, der mir in den vergangenen Tagen angesichts dieser Meldung kam.

Solch ein Vorgehen muss man ja erst einmal über das große Verlegerherz bringen, also meine ganze Verachtung diesem Schuft und auch ein wenig Vielleicht-ja-Kollegenmitleid (unter Journalisten genau so weit verbreitet wie unter Künstlern). Aber hey, hätten es nicht mal die "18 Hochkaräter" aus der Stadtredaktion des "Organs" verdient gehabt? Wenigstens die Episode im zugigen Druckhaus in Lützschena-Stahmeln?

Zuviel vom Jägerschnitzel mit der leckeren "Tomaten"-Soße genascht? Gnihihi. (Es soll wohl '07 sein, mithin der legendäre letzte Tag der Zentralmensa mit eben jener Erstsemesterfalle)