Montag, 29. Oktober 2007
Liebesgrüße aus Gütersloh




In den vergangenen Tagen gab es für einige Studenten Post von der Uni. Die Augenbrauen gingen Eine Augenbraue ging dabei vielleicht Anne Willesk nach oben. Sooo häufig bekommt man dann doch keinen Brief aus der Ritterstraße. Und bei höheren Semestern dürfte sich die Vorfreude zusätzlich in Grenzen gehalten haben. Die Brieffarbe war allerdings nicht blau.

Doch zum Inhalt. Man wird freundlich zur Teilnahme am CHE-Hochschulranking aufgefordert. Das Gemeinnützige Centrum für Hochschulentwicklung GmbH (CHE) ist ein Projekt der Hochschulrektorenkonferenz und Bertelsmann, unter anderem Verbrecher Haupteigentümer des Seichtsumpfgebietes RTL (Ja, Fernsehen. Bis kurz nach der Jahrtausendwende relevant). Zudem ist Bertelsmann die wahrscheinlich bekannteste deutsche Variante eines Think-Tanks und investiert viel Geld in seine hübschen Lobbyisten in Brüssel.

In Sachen Uni geht das millionenschwere Bertelsmann-Lobbying deutlichst in Richtung Liberalisierung und Kommerzialisierung. So wird auch das CHE zu 75 Prozent von Bertelsmann finanziert. Laut Wikipedia mal eben gut 2 Millionen Euro im Jahr. Die gemeinnützige GmbH des CHE hat konsequenterweise auch eine Beratungsfirma gegründet, die in ihrer Eigenwerbung das Benchmarking für Hochschulen ganz hoch hängt.

Was ich mit diesem leicht phobisch-grotesken Wirrwar eigentlich nur sagen wollte: Ich werde nicht ranken. (Postskriptum: Florian Treiß hat den Brief auch bekommen, widerwillig gerankt und dann weit fundierter gebloggt.)

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