Montag, 15. Mai 2006
Fairer Ausschlag
Essen 2: Hähnchenschenkel "Montevideo" mit Spirelli

Mir ist heute nach Bourdieu-Sätzen: Ich weiß nicht, ob Uruguay neben Schafen und Gags für die Simpsons (Homer dreht einen Globus: "Haha, look at this Country - U R Gay") auch Kaffee produziert. Sollte das Land, das die nahrungsmittelproduzierende Industrie zu dem heutigen Menü inspirierte, jedoch Kaffee exportieren, sind die Chancen gestiegen, dass die Klein- und Minibauern sich hin und wieder ein Schaf zum Mittagessen leisten können, anstatt unter ihren Produktionskosten verkaufen zu müssen, zumal sie doch schon das Ziel von Cartoon-Gags sind. Die Cafeterien des Studentenwerkes verkaufen nämlich seit einigen Wochen fair gehandelten Kaffee. Das ist löblich und verteuerte die Tassenpresse um zehn Cent.
Mir kommt es jedoch auf die Werbekampagne an, die dem Studenten den erhöhten Tassenpreis und den Verzicht auf Ausbeutung schmackhaft machen soll.
Der Verzehr von fair gehandeltem Kaffee scheint ganz üblen Ausschlag auszulösen! Schaut selbst:



Medizinische Hinweise zu Natur, Herkunft und Gefahrenpotenzial bitte in die Comments.

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Ich glaube, dass hat nüscht mit dem Kaffee zu tun. Die Gute auf dem Foto ist eine studentische Supermodelteilzeitkraft im Praktikum (natürlich für lau), und damit sie sich ihren properen Lebensstil leisten kann, muss sie zeitnah zwischen den Branchen pendeln. Da kann es schomma passieren, dass man von seiner Agentur direkt vom Pornocasting zu "Transfair" geschickt wird...

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hmmm.....höchstverdächtig das bild...ist das etwa ein angriff der pronoindustrie, auf das unterbewusstsein?! möglich ists.
oder zählt das auch als damenbart?
gefahrenhinweise könnten sein:blonde haare werden langsam dunkel, blaue augen werden braun, der schnauzbart kommt -gewollt oder ungewollt- raus. ja genau, dieser kaffee weckt jeden pedro in uns auf.
prost!

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Ich finde, wir sollten die Adorno-These von der Unterhöhlung des Schöpferischen durch die Kulturindustrie und damit der Pornographie als offensichtlichstem Ausdruck der Herrschaft des Kapitals und seiner industriellen Reproduktion damit des Immer-Gleichen weiter verfolgen.
Dem erweiterten Kulturbegriff sollten wir dabei einen erweiterten Pornographiebegriff ergänzend zur Seite stellen.
Oder enthält der fair gehandelte Kaffee tatsächlich zuviel Testosteron, wie Dr. Sahin in seiner Expertise darlegte und macht Blondinen männlich und lässt sie wie Südamerikaner aussehen? Ist es gewagt, von einer Uruguayisierung durch fair gehandelten Kaffee zu sprechen? Eine reizvolles Betätigungsfeld für weitere Forschung und Verschwörungstheorien!

Edit: Wird Zeit, dass ich die Bibliothek verlasse und zum Feierabendbier übergehe.

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