Montag, 31. Dezember 2007
Sand in den Augen


Morgen Abend gibt es das Sandmännchen gleich doppelt. Der Abendgruß wird vom MDR bereits fünf Minuten früher begonnen, wenn dem Ministerpräsidenten auf Abruf, Prof. Dr. Georg Milbradt, viereinhalb Minuten Redezeit eingeräumt werden.

Er wird sicher sagen, dass die faktische Pleite der Sachsen LB ihm sehr leid tut, er persönlich leider nicht rechtzeitig eingreifen konnte. Er sei zwar wie immer informiert gewesen, aber als studierter Volkswirt habe er die Brisanz dieser Informationen nicht einschätzen können.

Zudem sei er betrübt, dass hochrangige Staatsdiener in Leipzig in die Nähe krimineller Machenschaften gerückt wurden. Er könne versichern, dass an den Vorwürfen nichts dran sei und sicher bald Gras über die Sache gewachsen sei unabhängige Gerichte Licht ins schmierige Dunkel bringen werden.

Die Hetzjagd von Mügeln sei ja vor allem aus touristischer Sicht ein Desaster gewesen. Milbradt appelliert in seiner Ansprache an den braunen Mob, auch mit Rücksicht auf die eigenen Zukunftschancen, derartige Taten so zu begehen, dass mehr positive PR für die sächsischen Leuchtturmlandschaften abfällt.

Doch es gebe ja den Leitspruch "negative Werbung ist auch Werbung", so dass auch die Krawalle von unterklassigen Hools in sächsischen Stadien und Vereinsheimen in vielerlei Hinsicht noch ausbaufähig seien.

Oder auch nicht.

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