Freitag, 27. Juli 2007
Burk Young


entspannung mit burkhard jung (JPG, 211 KB)

Bürgersprechstunde. Das Plakat zum Anlass "Schwer gestresstes Stadtoberhaupt trifft auf den übel riechenden, pöbelnden Plebs". Heute hier in der Stilkritik.

Die Pose fällt auf. Vornübergebeugt, als sei vor seinem Schreibtisch der Geldkoffer, der die Schulden der Stadt begleichen kann. Nur zu dumm, dass der Fotograf gerade da ist.

Es soll wohl ein "dem Bürger entgegenbeugen" sein. Es ist geworden: Ein verkrampftes Gemisch aus gewollt kompetenter, aufgeschlossener Pose und fester beharrlicher Verweigerung, die sich quasi in der physischen Gewalt äußert, die seine linke Hand auf den rechten Ellenbogen ausübt. Die rechte Hand ist dabei verdeckt. Wer Burkhard Jung etwas näher kennt, möge beurteilen, ob er mit der Rechten noch eine Untersuchungsausschuss-Akte festhält oder mit seinem BMW-Schlüssel spielt.

Das Haupthaar zur Anwaltfrisur geföhnt, macht Herr Jung einen forschen Eindruck. Die deutlich erkennbare Uhr deutet ebenfalls geschäftiges Treiben an. Der Bürger wird also bereits auf dem Plakat vorgewarnt, dass die ungeschnittenen Hecken des Nachbarn keine abendfüllende mündliche Eingabe zulassen. Ein atemloser Kümmerer soll uns Leipzigern hier präsentiert werden, der einmal im Monat aus seiner herrschaftlichen Trutzburg in die Katharinenstraße geritten kommt, um seine Untergebenen zu tätscheln. (Nicht so wie damals bei Mephisto 97.6 in Minute 8 des dritten Teils eines ewig langen Interviews.)

Der Ritter trägt als Erkennungszeichen einen Schlips, der ihn deutlich als Sozialdemokraten auszeichnet. Rot-weiß, quergestreift. Auch in dieser Rolle des Sozis ist er in Leipzig ja quasi in seiner Burg eingeschlossen, die er mit tiefen Gräben gegen die wertkonservativen PDU-Wähler verteidigen muss. So schaut er denn auch ein wenig verzweifelt und müde. Denn der Weg nach weiter oben ist quasi verbaut. Der noch längere Vorgänger hat es geschafft, nun nach langem Zögern dem unattraktivsten aller Bundesministerien vorzustehen. Er, der Jung Burkhard, weiß wohl, dass sein Weg hier seinen Höhepunkt erreicht hat. Kein Vor und kein Zurück.

Wie zum Hohn ist der Rathausturm in mattem Grau der Hintergrund der vielsagenden Pose des OBMs. Der Turm des Rathauses, das in den vergangenen Wochen mit den Worten Prostitution, Vetternwirtschaft undundund in Verbindung gebracht wurde. Das Thema beschäftigt aktuell einen Untersuchungsausschuss und wird wohl auf die ein oder andere Weise ausgesessen werden.

Das eigentlich als einfache Einladungsgeste gedachte Plakat ist zu einem vielsagenden Statement geworden. Müßig zu erwähnen, dass es in der geöffneten Tür des Stadtbüros den Eintritt in selbiges während der Mittagspause verweigerte.

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Nice try.
Der Citytunnel als gigantomagorischer Schleichweg unter der Erde verändert auch über Tage die Wege. Wenn Mensch A von B nach C will wird er meist nicht über D gehen, nur weil E es so will. Zu studieren seit Jahr und Tag im Park am Roßplatz. Der Weg über D erscheint um mindestens die 10 Sekunden länger, die man auf dem Weg zur Uni eh' schon zu spät ist. Ergebnis: Ein mit chirurgischer Präzision in die Grasnarbe eingravierter Schleichweg.

Das Experiment in klein gibt es nun ganz in der Nähe am Wilhelm-Leuschner-Platz zu begutachten. E hat einen Zaun dort aufgestellt, wo viele As sich D verweigert haben.



Ich fürchte, E wird verlieren. Aber sowas von.




Update, 6.8.2007

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Mittwoch, 25. Juli 2007
Scientific Moe
"Mit Homer, Lenny und Carl ist die allabendliche Abordnung aus dem Springfielder Kernkraftwerk (engl. Abk. SNPP) verdächtig hoch. Der größte Arbeitgeber der Stadt sorgt mit der Lohntüte indirekt für das Auskommen des Wirts."

zitiert aus einer besteckfachinlaufrichtungschen Hausarbeit. Universität. Leipzig. Hauptstudium.



Weil soeben die erste Vorpremiere des Simpsons-Films über die Kino-Leinwände flimmert, gibt es hier die Sünde aus dem fünften Semester zum Download. Ohne Inhaltsverzeichnis. dafür mit Zwischenüberschriften wie "6. Das Angebot – Duff, Duff und nochmals Duff".

saufen mit moe (doc, 84 KB)

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Samstag, 21. Juli 2007
Wasser, Feuer, Schere, Licht sind für kleine Kinder nicht.


Oh, wie drollig.

Die süßen Schafe auf dem Foto können in den nächsten Tagen noch entspannter ihrem Tagwerk nachgehen. Denn das, was der Screenshot nicht zeigt, nämlich das Haus da, ist mal für ein paar Tage ruhig. Das die Schafe in Ruhe Gras rupfen können, wird die Klimaschützer* sicher auch freuen.

Gut, über die Defintion von "sicher" und "zuverlässig" in Zusammenhang mit ihren PannenKrisenPRfunztnichtWs lassen sie, die ungeliebten** Klimaschützer, nicht mit sich reden. Sie haben ja schließlich die Kampagne aus den viel zu geringen Stromentgelten ihrer klimaschützenden Kundschaft bezahlt.

*muahaha
**ohhhhhhhhhh

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Ferienlagerstimmung




Nach den Ruhrpott-Rentnern kamen über das Wochenende nun junge Menschen aus ganz Westdeutschland nach Leipzig. Die Rede war von insgesamt 2.500 Polizisten, darunter nicht wenige aus Altelfland.

Für sie muss es schön gewesen sein. Die vielen leeren Altbauten in Stötteritz und Reudnitz machten sie im Angesicht der eigenen bescheidenen 2-Raum-Neubauwohnung irgendwo in den Suburbs einer beliebigen Halbgroßstadt ganz sentimental. Und so ein großes Denkmal gibt es in Braunschweig auch nicht immer zu sehen.

Tjaha. War bestimmt ein schönes Wochenende. Viele Überstunden mit Sonnenbaden und Stadtplanlesen gesammelt. Mehrere Hundertschaften nette junge Kollegen auf engstem Raum. Und eben 38 Dumpfbacken.



Naja, man kann ja nicht alles haben.

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Freitag, 20. Juli 2007
Bücher, deren Autor wahrscheinlich seine Pseudonyme wie Unterhosen wechselt (I)

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Lust.
Er* starrt mir auf die Brust. Ja. Ganz einfach. Er starrt. Kann mir nicht in die Augen gucken. Bleibt mit seinem Blick einfach irgendwo auf dem Brustbein hängen. Träumt. Gibt sich einfach nur hin. Seinen Gedanken. Seine Sehnsucht ist fast körperlich spürbar. Pures Verlangen. Lust. Befriedigung einfachster Bedürfnisse.

*Kartenverkäufer im Cinestar.





























Kommt davon.

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Donnerstag, 19. Juli 2007
Parkt um, die Rechten kommen.


Ich sammle kurzfristig noch alte Schuhe, gebrauchte Kaffeefiltertüten und andere handliche Gegenstände mit niedrigem cw-Wert. Da ich mein nicht vorhandenes Auto übermorgen nicht in den Weg der rechtsextremen Kundgeber stellen darf. Sagt das Ordnungsamt, welches lustigerweise ritualisiert die Demo verboten hat und trotzdem Vorkehrungen für deren "Gelingen" trifft.

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Dienstag, 17. Juli 2007
Ein Forum ist ein Forum ist ein Forum und bleibt ein Forum
Könnte sich mal bitte jemand einer Machete bemächtigen, den Springersch-Madsackschen Hinterwald betreten und den dortigen Bewohnern einmal erklären, was das ist, so ein Weblog?

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Montag, 16. Juli 2007
Schnickschnackschnuck


Da David Hasselhoff in den letzten Monaten seine Auferstehung aus den Trash-Archiven feiert, darf auch das Beginning-of-the-90ies-Eurodance-Revival einer weiteren grandiosen Kapelle nicht fehlen. Und sag' nicht, man hätte dich nicht gewarnt. Ich sage nur: Turbo B.

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Indizien für zuviel Wetter sind gegeben,...
...wenn man sich ernsthaft fragt, warum es im Kühlschrank keinen LAN-Anschluss gibt.

...wenn man versucht, eine Fahrt mit den Öffentlichen nur mit den Linien 15 und 16 zu bestreiten.

...wenn man morgens überraschend im Keller aufwacht.

...wenn man bemerkt, dass die Milchbar Pinguin seit wenigen Tagen die Kugel Eis mit 10 Cent Aufschlag verkauft.

...wenn man vorfristig die Schaufensterkrankheit bekommt, weil man ständig an geöffneten Altbau-Kellerfenstern stehenbleibt.

...wenn man das T-Shirt nach dem Waschgang aus der Waschmaschine zerrt und sofort anzieht.

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