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Freitag, 10. November 2006
Sowjetische Nazikohlköpfe in der Mitte der Gesellschaft
mensaessen3, 12:29h
Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass sich das Auftreten von Kohl in Massenspeisestätten direkt antiproportional zur Demokratisierung des Alltags verhält?
Nehmen wir einmal die DDR. Kohl an jeder Ecke: Kohlsuppe, Kohlrouladen, Soljanka. Und dazu ein autoritärer Staat. Auch in der Sowjetunion schätzte man Kohl als günstigen und robusten Sattmacher für die Massen - also quasi als Sowjetbürger in Gemüseform.
Und wie nannten die alliierten Soldaten in den 50er-Jahren die Deutschen in der spießigen Bundesrepublik? Genau, Krauts, weil sie so viel Kohl aßen und sich an die Demokratie erst noch gewöhnen mussten.
Kein Wunder, dass im wiedervereinigten Deutschland Ende der 90er-Jahre Rufe wie "16 Jahre Kohl sind genug!" laut wurden, drohte Deutschland doch angesichts der Fülle von Kohl politisch zu erstarren.
Nach einer aktuellen Studie (PDF) der SPD nahen Friedrich-Ebert-Stiftung sind undemokratische Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft verstärkt verbreitet. Die Mensa servierte das passende Menü zur Studie (siehe Foto).
Und heute? Essen 1: Gemüsesoljanka (Kohl!), Kräuterquark Hausfrauen Art (der schöpferische Auftrag gespiegelt im Mensaessen). Essen 3: Paniertes Schnitzel mit Kohlrabigemüse (Purer Revanchismus!). Ich werde wohl Salat essen... Ach Mist, der besteht ja aus Weiß- und Rotkohl... Ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis der StudentInnenRat eine Arbeitsgruppe einsetzt oder die Antideutschen die Mensa blockieren.
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Montag, 6. November 2006
I´m a survivor...
mensaessen3, 17:52h
Gerade auf der A2 bei Wolfsburg einen stark gesicherten Geldtransporter-LKW überholt, der von zwei gepanzerten Polizeijeeps eskortiert wurde. Die Typenbezeichnung der Geländewagen mit Blaulicht obendrauf: Survivor.
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Samstag, 4. November 2006
Wetten was?
mensaessen3, 22:11h
Warum kommen eigentlich alle Wettkandidaten bei "Wetten dass...?" aus Kleinstädten, von denen man noch nie gehört hat?
Braucht man viel Zeit und wenig Ablenkung, um hundert Hundetrockenfuttersorten blind voneinander unterscheiden zu können?
Braucht man viel Zeit und wenig Ablenkung, um hundert Hundetrockenfuttersorten blind voneinander unterscheiden zu können?
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Donnerstag, 2. November 2006
Nebenjob?
besteckfachinlaufrichtung, 23:25h
Eine bescheidene Frage an den Zerberus dieses Blogs sei erlaubt: Mensaessen3, du gehst nicht zufällig einer unbezahlten Nebenbeschäftigung nach? Kann ja sein, dass dieses Hobby im Angesicht des Prekariats - welches übrigens schleunigst als berufsbezogenes In- und Un-Wort das "Sabbatical" ablösen sollte - interessante Perspektiven eröffnet. Jetzt, da die sagenumwobenen Dönertiere länger leben, weil gammelfleischbedingt weniger Döner gegessen wurde, ist jede Werbung für die Kraut-Fleisch-Kombi doch höchst willkommen. Also, gar nicht erst Bewerbungen schreiben, einfach futtern und fotografieren.
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Dienstag, 31. Oktober 2006
Wer suchet, der findet
mensaessen3, 17:08h
Search request: Mensa blog leipzig
Search request: Mensa-blog
Search request: leipzig mensablog
Search request: leipziger mensablog
Wer allerdings hier ein Blog der Hochbegabtenvereinigung Mensa sucht, dürfte vielleicht ein bisschen enttäuscht werden.
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Wer allerdings hier ein Blog der Hochbegabtenvereinigung Mensa sucht, dürfte vielleicht ein bisschen enttäuscht werden.
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Dienstag, 24. Oktober 2006
Mensa-Splitter
mensaessen3, 17:07h
Einsatzbereitschaft. Im Clara-Park versucht ein städtischer Arbeiter mit einem Gebläse Laub von der Straße zu pusten. Dann kommt Wind aus der Gegenrichtung auf, aber er macht tapfer weiter.--- Ironie I. Die Burschenschaft Arminia veranstaltet eine Chilenische Nacht. Buenos Tardes, mein Führer. --- Ironie II: Bei der Bundeswehr gibt es tatsächlich den Rang des Oberfeldapothekers und dieser Rang qualifiziert dazu, bei o.a. Burschenschaft über die Auslandseinsätze der Armee referieren. --- Redaktionsmanagement. Die Blog-Autoren Sascha Lobo und Holm Friebe haben es mit ihrem Buch gleich zwei Mal zum Aufmacher auf zwei aufeinanderfolgenden Seiten in der Süddeutschen Zeitung gebracht.
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Montag, 23. Oktober 2006
Erstsemester ossifiziert
mensaessen3, 20:08h
"Komm, wir bauen eine Falle, das wird das beste sein, denn dieser kleine Ersti fällt ganz bestimmt hinein..." (frei nach Kleiner König Kalle Wirsch). Das gestresste Aussehen der Mensa-Mitarbeiter im Peterssteinweg war heute garantiert nur Fassade für ihr mühsam unterdrücktes Feixen. In Wirklichkeit hatte sich das Personal nämlich eine fiese Erstsemesterfalle einfallen lassen - insbesondere für die verwöhnten Gören aus dem Westen. Mit einem geschickten Trichtersystem zwang die Mensa Peterssteinweg heute die Studenten zum Verzehr von Essen 1: Jägerschnitzel mit Spirelli.
Und das funktionierte so: Das vegetarische Essen wurde wie immer Körnerfresser-Speisesaal angeboten, den ohnehin kein Ersti findet. Als Essen 3 wurde (die Mensa lernt es nicht) schon wieder was mit Innereien angeboten: Kalbsnierenbraten. Das isst ohnehin kein Mensch außerhalb vom Westerwald. Und Essen 2 wurde als ausverkauft deklariert. Der gemeine Ersti stolpert also in den Speisesaal, sieht, dass sein Wunschessen ausverkauft ist und wendet sich mit Grausen von den Innereien ab. Also denkt er sich: "Hey. Jägerschnitzel für eins fünfzig ist doch ein super Preis für ein Schweineschnitzel" und legt seine Karte auf den Bezahlomaten. Und schon ist er ossifiziert, der kleine Wessi. Er hat nämlich mitnichten ein Schweineschnitzel mit Pilzen bekommen, sondern eine Scheibe panierter Jagdwurst mit Nudeln und Tomatensoße - das Standardessen aller Schulspeisungen und VEB-Kantinen. Ab dem ersten Bissen ist bei den ihre Studien startenden Rechtsanwaltstöchterchen und Arztsöhnchen (Werstis) aus Düsseldorf die Ossifizierung nicht mehr aufzuhalten. Statt Papis Polo kommt für den Wersti nur noch die brandheiße Neuvorstellung von der Internationalen Automobil- und Traktoristenausstellung in Frage. Vorwärts immer, rückwärts nimmer!
Und das funktionierte so: Das vegetarische Essen wurde wie immer Körnerfresser-Speisesaal angeboten, den ohnehin kein Ersti findet. Als Essen 3 wurde (die Mensa lernt es nicht) schon wieder was mit Innereien angeboten: Kalbsnierenbraten. Das isst ohnehin kein Mensch außerhalb vom Westerwald. Und Essen 2 wurde als ausverkauft deklariert. Der gemeine Ersti stolpert also in den Speisesaal, sieht, dass sein Wunschessen ausverkauft ist und wendet sich mit Grausen von den Innereien ab. Also denkt er sich: "Hey. Jägerschnitzel für eins fünfzig ist doch ein super Preis für ein Schweineschnitzel" und legt seine Karte auf den Bezahlomaten. Und schon ist er ossifiziert, der kleine Wessi. Er hat nämlich mitnichten ein Schweineschnitzel mit Pilzen bekommen, sondern eine Scheibe panierter Jagdwurst mit Nudeln und Tomatensoße - das Standardessen aller Schulspeisungen und VEB-Kantinen. Ab dem ersten Bissen ist bei den ihre Studien startenden Rechtsanwaltstöchterchen und Arztsöhnchen (Werstis) aus Düsseldorf die Ossifizierung nicht mehr aufzuhalten. Statt Papis Polo kommt für den Wersti nur noch die brandheiße Neuvorstellung von der Internationalen Automobil- und Traktoristenausstellung in Frage. Vorwärts immer, rückwärts nimmer!
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