Samstag, 15. September 2007
Universität wirbt um Bummelstudenten
In der Werbung sorgen Gegensätze für Aufmerksamkeit. Dachten sich wohl auch die Mitrabeiter der Zentralen Studienberatung der Uni Leipzig, als sie überlegten, auf welche Weise man universitäre Kracher wie Indologie, Tibetologie und Mongolistik oder Informatik am besten bewirbt. Sind ja schließlich "Geheimtipps".

Bis Ende Septemer kann man sich nämlich für diese Studiengänge einschreiben - ohne Numerus-Clausus und andere Zulassungsbeschränkungen. Dafür muss man aber - Achtung! - schnell sein, sich also in für Universitätsverwaltungen unglaublich wahnwitzigen Zeiträumen unter Sechs-Monats-Frist anmelden. Das gilt auch "auch für Fans der Zahlen und des Rechnens", wie sich die Univerwaltung in der Mitteilung auf der Homepage sprachlich an die junge Zielgruppe anbiedert.




Wer also nur im Schneckentempo seine Studienwahl trifft, könnte das Rennen um die Restplätze verlieren und Gefahr laufen, abgehängt zu werden und somit nicht in der Pole-Position für das Berufsleben zu sein, was zu irreparablen Schäden in der - nochmal Achtung - Laufbahn führen kann, drum bebilderten die universitären Öffentlichkeitsarbeiter ihre Ausschreibung mit einer Schnecke aus einer kostenlosen Bilderdatenbank.

Diese Weichtiere sind ja für ihre langsame Fortbewegung bekannt und da müsste ja der Gegensatz zwischen der kurzen Anmeldefrist und der Geschwindigkeit der mit breitem muskulösem Fuß ausgestatteten Tiere offensichtlich werden. Und Gegensätze erzeugen ja bekanntlich Aufmerksamkeit und die haben Romanische Studien oder Ost- wie auch Westslawistik ja nötig, dachte man sich wohl in der Uni-Verwaltung.

Bleibt zu hoffen, dass die Kampagne keine Bummelstudenten anzieht.

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