Leipziger Gerüchteküche - Das Mensa-Blog

Ein kleiner Blickkkr über die Grenze. In der Schweiz wurde das Sommerloch nach erfolgreichem Abschneiden Ausscheiden bei der EM mit Alkohol gefüllt. Die Jugend verabredet sich nach Vorbild aus dem Land des Europameisters zum supidupi-Vorglühen auf innenstädtischen Plätzen und verbrämt das Ganze als Protest gegen die hohen Alkoholika-Preise in den Clubs und Bars.

Ich übergebe das Wort an den Soziologen Kurt Imhof:

Das war schon immer das Problem der Jugendlichen: Enthemmung! Und dazu gibt es beim Besäufnis nun auch 5000 potenzielle Partner! Polizei! Feinde! Riesige Aufmerksamkeit! Das Besäufnis ist ein garantierter Erfolg. (via)

Vielen Dank für Ihre Einschätzung, Herr Imhof.

Wir verabschieden uns für heute und geben uns noch vier Wochen, dann wartet der erste Leipziger Botellón auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz Ostplatz Roßplatz Bayrischen Platz Sachsenplatz ah, jetzt hab ich's: Marktplatz.

Und wenn sich dabei wieder die gemütliche Leipziger Art durchsetzt, die Flashmobs schon mal zwei Stunden dauern lässt, na dann gute Nacht.

Gute Nacht!

Jetzt werde ich paranoid. Mal ganz gepflegt. Gerade sah und las ich mich ein wenig in die Causa 'Ndrangheta (--> sechs durchlöcherte Mafiosi in Duisburg) ein. Es scheint ja einige Hinweise oder zumindest Vermutungen zu geben, dass die Schuhspitz-Italiener auch in Leipzig ihre schwer mit Erpressung, Drogenhandel und anderen Lapalien verdienten Moneten sitzen haben.

Und jetzt kommen wir mal über einen kleinen Umweg zur eigentlichen Paranoia.

Ich habe da so ein Gefühl.

Denn neulich habe ich rund um einen Leipziger Mafiatreffpunkt mit Bach-Hintergrund eine kleine Promotion-Tour gemacht, Plakate kleben, Flyer verteilen. Bei so einer Tour bekommt man meist automatisch ein Gefühl, ganz schnell aus dem jeweiligen Laden wieder raus zu wollen. Das wurde aber in diesem einen Laden ganz übel getoppt. Den direkten Link zu dessen kenntnisreich gestalteten Webpräsenz spare ich mir mal (vgl. Paranoia). Das nicht abzulehnende Angebot an Suchworten für die Suchmaschine: Bier Gelato Leipzig.

Ja, sicher, auch wenn man es weiß zu wissen glaubt, nützt es nicht viel. Ich traue mich jetzt auch nicht, ein großes Bettlaken mit draufgespraytem "Mafiosi" vor dem besagten Schuppen hochzuhalten. Zumal wegen des Schleichwerbeverbots noch unzählige weitere dubiose Lokale hier aufgelistet werden müssten.

Und: Ist Mafia eigentlich per se schlecht? Könnte ja auch eine ernsthafte Alternative zur jetzigen Gesellschaftsform sein.

Die Mensa der TU Kaiserslautern twittert ihre Menüs. Und solange das Studentenwerk Leipzig das nicht macht, übernehme ich das einfach mal.

Gerade parkte oder hielt ein VW-Bus mit Seiten-Aufklebern der TU Freiberg vor der Albertina. Der Bulli war mit der Aufschrift "weltoffen und praxisnah" versehen. Die Weltoffenheit und Praxisnähe hatte den Fahrer so nachhaltig erwischt, dass er gleich den Behindertenparkplatz nutzte.

Es gibt sie noch, die Unternehmen, die etwas wagen. Gerade lief bei Eurosport ein kurzer Werbe-Clip des Schwimm-Wunderanzug-Herstellers Arena. Die Doper-Kleider Weltrekord-Anzüge werden gleichgesetzt mit durchs Wasser schiessenden Patronen. Hurray.

(Clip bislang nicht online gefunden)

Da gerade Unterschuss an Bildern herrscht (Fotohandy lost in the Straßenbahn) gleich noch ein bisschen Cat-Content. Verbunden mit einem langgezogenen Seufzer und schönen Grüßen anlässlich des Sziget 2008 auf der Obudai-Insel in Budapest.

Mein englischer Wortschatz wurde auf das nächste Level gebeamt. Die englische Bezeichnung für das "Pferd" beim Turnen lässt sich mit etwas olympischer Akribie aus diesem Screenshot des Guardian pulen.

"Hallo Mutti, hallo Zensor!"

"Für 100K BASF kaufen. Deren Zeug wirkt besser als das von Bayer."

"Nein, Schatz, alles in Ordnung. Nein, keine andere kennengelernt. Die eine Volunteerin hat nicht mal verstanden, was ich von ihr wollte..."

Ach ja, eine wichtige Nachricht noch für alle, die noch nicht weggenickt waren.