Dienstag, 30. Mai 2006
Kawumm! Vom Zweckbau zur Kirche und zurück
Essen 3: Schweinesteak "Gold Rush" mit Wedges Potatoes und Zuckererbsen

Für die Außer-Leipziger: Die Leipziger Universität platzt aus allen Nähten. Als ich im vergangenen Jahrtausend anfing zu studieren, hatte die Uni 25.000 Studierende und es war schon mächtig voll in den Hörsälen und Seminarräumen. Jetzt sind es über 30.000. Das ist doof.
Bis 2009 wird ein neuer schicker Campus, Teile des in der DDR errichteten Uni-Komplexes werden dafür abgerissen. Das ist schön.
Für den Uni-Komplex wurden Teile der alten Uni gesprengt, unter anderem die zur Uni gehörige Paulinerkirche. Das ist schade.
Nun hat aber Dresden ja seine schicke Frauenkriche wieder aufgebaut und auch die Berliner wissen noch nicht so recht, was sie mit ihrem schicken bald wieder in alter kastenförmiger Pracht entstehenden Stadtschloss anfangen sollen. Das wollen auch die Leipziger.
Seit Jahr und Tag fordert der Paulinerverein die gesprengte Paulinerkirche an ihrem alten Standort wieder aufzubauen. Das ist löblich.
Nur hat man für die Kirche keinen Bedarf an der Uni und auch nicht in der Stadt, wo man den evangelischen Gemeinden schon nicht gerade die Bude einrennt. Das ist so.
Der Kompromiss: Die Kirche wird nicht originalgetreu aufgebaut, aber das Bauwerk, das an der Stelle entsteht, sieht so ähnlich aus, kann aber immerhin von der Uni für Kongresse oder Immatrikulationsfeiern genutzt werden. Das ist immerhin noch halbwegs sinnvoll.

Die neue Entwicklung: Jetzt nässt sich der Paulinerverein (ich kenne keinen Studenten, der da mitwirkt) wieder ins Hemd und schreibt an das Bundeskanzleramt, weil drei Säulenpaare im Innenraum fehlen. Das ist dämlich.

Die Lösung: Ich fordere hiermit, die Paulinerkirche originalgetreu aufzubauen. Dann sprengen wir sie wieder und setzen mit den mickrigen paar Euro, die durch das ganze Gezicke und Genöhle übrig geblieben sind, einen nüchternen billigen Zweckbau an die Stelle. Dann haben wir wenigstens wieder Platz zum Studieren.

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Freitag, 26. Mai 2006
Synchron-Vollpissen zum Vatertag
Essen 30: Huhn mit Erdnusssauce

Der Weg zu besagtem Gericht vom Asia-Imbiss aus der Industriestraße führte mich an einer neben dem Imbiss befindlichen Kaschemme voller Vater- und Männertagler vorbei. Zwei standen schwankend draußen, hielten sich mit einer Hand an ihren mit grünen Zweigen geschmückten Fahrrädern fest und pinkelten sich synchron die geschlossenen Hosen voll. Damit auch alle Welt mitbekam, dass sich ihre rechten Hosenbeine von Zentrum aus dunkel färbten, hatten sie eine Hupe dabei, mit der sie lustige Melodien tröteten.

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Mittwoch, 24. Mai 2006
WAAAAAAAAAAAAAAH!!!!
Aus Italien migrierter Bär spurlos verschwunden! Das meldet jedenfalls Web.de auf seiner Startseite. Und als ich heute in den Mensaplan schaue, sehe ich gleich drei Mal Fleisch auf der Karte. Offiziell wird das Futter als Rind und Schwein ausgegeben aber der geübte Beobachter erkennt schnell, das hinterhältig-bärige im Gesichtsausdruck der Viecher. Wir werden heute also Meister Petz speisen und damit Teil eines weiteren menschlichen Verbrechens wider die Natur. Nach alten indianischen Glauben ist das allerdings gut, weil dann Stärke und Mut in Zukunft unsere Tugenden sein werden und Henri könnte eventuell auch endlich ein richtiger Bart wachsen. Leider kommt er nicht, sondern bleibt in Potsdam.

http://portale.web.de/Schlagzeilen/Umwelt/

http://www.studentenwerk-leipzig.de/ESS/speiseplan.php

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Montag, 22. Mai 2006
Geld für Essen
Geehrte Gemeinde,


folgendes Anliegen ist eher im Vorfeld des Essens angesiedelt, nämlich im Bezahlen desselben. Wie oft, Brüder und Schwestern, mussten wir es über uns ergehen lassen, dass wir zwar arbeiteten aber doch nicht essen konnten, weil das ganze als Praktikum tituliert ward. Nun gibt es eine Bundestagspetition, die sicherlich nicht alles besser machen wird, aber eventuell mehr Leute auf das Problem aufmerksam macht. Man findet sie hier:

http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/bundestag/view_petition.asp?PetitionID=142

So liebe Gemeinde, weiteressen.


Priester Koks

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Sonntag, 21. Mai 2006
Was hat sich der Koch dabei nur gedacht? Teil IX
Heute machen wird es einmal etwas schwerer in unserem heiteren Mensa-Quiz. Zu raten gilt es wie immer den klangvollen Speisekartennamen des abgebildeten Gerichtes und die Hauptzutaten. Freie Assoziation ist erwünscht. Dem Gewinner winkt eine leckere Creme Bitterfeld (chemische rote Grütze mit Vanillesauce wird in der Mensa als Nachspeise verkauft). Die Lösung der vergangenen Runde lautet nicht Mutzenbraten mit Böhmischen Knödeln, sondern Hackbraten mit Kartoffeln, Blumenkohl und Sauce Hollandaise.
Also: Was hat sich der Koch dabei nur gedacht?

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Freitag, 19. Mai 2006
CSI Mensa


(Ein Mann im weißen Kittel schaltet ein Tonbandgerät an): "Aufzeichnung an. Obduktion einer unbekannten Leiche mit schwersten Verbrennungen am ganzen Körper. Eine etwa zwei Zentimeter tiefe Schnittwunde zieht sich entlang der Bauchdecke vom Kopf abwärts. Die inneren Organe sind mit einem scharfen Gegenstand entfernt worden, so als hätte der Täter sie herausgeschabt.
Eine rote gallertartige Flüssigkeit ist aus dem Bauchraum ausgetreten und bedeckt den Körper. Es könnten sich um geronnenes Blut handeln, aber das müssen wir erst im Labor checken. Auf jeden Fall ist die gallertartige Masse postmortal ausgetreten: Der Zeitpunkt des Todes liegt schon zwei Wochen zurück - Augen, Kiemen und Flossen sind intakt, aber trübe.
Die Trübung der Augenpartie weist auf starke Hitzeschwankungen hin, so als hätte man das Opfer tiefgefroren und anschließend auf über hundert Grad Celsius erhitzt. Aufzeichnung Ende."

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Mittwoch, 17. Mai 2006
Messen in der empirischen Sozialforschung
Essen 2: Paniertes Schweineschnitzel mit Kartoffeln und Blumenkohl (raue Mengen Beilagen, aber leider alle weitgehend geschmacksfrei)

Wie sich die werbetreibende Industrie den prototypischen Studenten vorstellt, ließ sich heute empirisch nachweisen. Das Studentenwerk reichte gemeinsam mit einem Hochschulmagazin Geschenke-Tüten als Beilage zum Essen. Der Inhalt: Instant-Kaffee sowie kaffeähnliche und kafeehaltige Fertiggetränke, ein Malzbier, Schokoriegel, Haargel, ein Kondom nebst Gleitgel und ein Lineal.
Der Nutzwert dieser Produkte ist klar: Studenten sind koffeingeputschte gelfrisierte Checker bzw. Checkerinnen, die sich von Schokoriegeln ernähren und mit einem Malzbier in der Hand auf der Suche nach One-Night-Stands durch die Clubs ziehen.
Gut, mag der geneigte Leser einwenden, stimmt doch alles, ich habe doch neulich noch im (*insert name here*) Dutzende solcher Typen gesehen. Das beigelegte Papier-Lineal zeigt aber, dass die werbetreibende Industrie deutlich genauere Daten über diese Sorte Prototyp-Student hat: Das Lineal misst maximal 15 Zentimeter.

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