Donnerstag, 28. Juni 2007
Hurricane 2007 in Laufrichtung


Campingplatz 9/10
Viiiiel Platz, Gelände deutlich erweitert, dadurch entspannte Wohnraumsuche, aber auch deutlich mehr Platz für gefühlte 12 Trilliarden Tonnen Müll. Trotz Schlammmassen ging es wundersamerweise auch ohne Gummistiefel gut.

The Rakes 9/10
Unprätentiös, unverhofft toller Auftakt mit willigem, noch wenig durchnässtem Volk. Vielen Dank an Felix, der den Tipp gab und selber nicht hinging. Indie at its best. Klapperdürrer Frontmann mit wirrem Auftreten.

Fanta 4 */10
Guckt man halt mal hin, durch Zufall wurden sie schon auf ihrer Fornika-Clubtour erspäht. Sind schon arg alt geworden, aber 25.000 wollten auch mal hingucken.

Cold War Kids 9/10
Auskenner-Zeugs, Schieben alles mit der Planierraupe weg. Verdammt guter Sound im Zelt.

Johnossi 10/10
Jau, das rockt. John und Oskar haben eine Stunde mit Gitarre und Schlagzeug im Anschlag die Bühne beschweißtropft, dass es nur so platschte. Publikum gewöhnungsbedürftig. Indie-Girls und hackedichte ältere Kerle ergaben eine heterogene Masse. Sonst hätte es 11 von 10 gegeben.

Zeltdisko Titty-Twister 6/10
Man muss es sich als enthemmte Zeltfete vorstellen, auf der niemand den anderen kennt und entsprechend zwanglos mit dem Anderen umgeht. Zwischen Alkoholleichen und Dorftrollos sollen auch richtige Typen gesichtet worden sein.

The Bravery 8/10
Der Basser wälzte sich in der Fan-Sardinenmasse vor der Bühne. Dabei war Crowdsurfen hochoffiziell untersagt. Nicht verkehrt, die neuen Sachen klingen eher nach Honest Mistake. Die alten Sachen aber ganz dufte. Frontmann eine gut angezogene Version des so-called Independent.

Mogwai */10
Von der Bank aus sehr langatmig, die Soundwände kommen auf Platte wahrscheinlich etwas tighter. Instrumental ist für die Hauptbühne vielleicht auch ein bissl schwieritzsch.



The Arcade Fire 7/10
Uiuiui. Krass genial. Die sind so gut, dass sie in Watte gepackt gehören. Gefühlte zwei Dutzend Leute auf der Bühne. Viel Spannung und Leben. Zu viele Instrumente, bescheidener Sound, der sich durch das zu kurze Set zog.

Bloc Party 8/10
Deren Sound passt einfach auf Festivals. Da stören auch 5 Minuten technischer Totalausfall kaum. Wilde Meute, die den Darlings des IndieMainstreams angemessen huldigten.

Bright Eyes 7/10
Conor Oberst ganz in weiß und mit Streichern unterlegt. Tat keinem weh, berührte aber auch nicht wirklich.



Interpol 8/10
Lässige, wiederum höchst professionelle Show der New Yorker. Sehr schön, dass sie als letzte Band um 0.30 Uhr spielten.

Security 10/10
Waren zu uns sehr freundlich, gab ein gutes Bild ab.

Kings of Leon 10/10
Whoa! Was für coole Priestersöhne wir hier sehen durften. Schwer okay. Elementar am aufsteigenden Ast festklammern! Stimme unschlagbar. Instumente sitzen perfekt und Ideen für ein ganzes gutes neues Album sowie ein paar alte Hits im Köcher. Wahnsinn.

Editors 5/10
Enorme Augenringe beim Frontmann Tom Smith. Das Glastonbury hatte wohl seine Suren hinterlassen, der Jetlag war es jedenfalls nicht. Medioker, das Smithsche Gehüpfe, Gezappel und Gehampel ging einem schwer auf den Zeiger. Passt nicht zu seiner Stimme und der Musik. Fehlte nur noch, dass er sich wie auf dem Melt 2006 von seinem Roadie sein T-Shirt und Gitarre wieder trennen lassen musste.
Mittlerweile arg weichgespült.

Placebo */10
Ja, warn auch da. Wie jedes Jahr. Vom Campingplatz aus keine Wertung möglich.

Pearl Jam 8/10
Leicht Dude-eskes Auftreten des alten Herren Eddie Vedder. Singen kann er, 40.000 begeistern auch. Das Schienbein hat bei dem Versuch, jugendlich zu wirken, Schaden genommen. Auch egal. Klasse Show.

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