Mittwoch, 13. Juni 2007
Absichtserklärung des Ausfüllens und Abgebens eines Antrages auf Errichtung von Übermittlungssperren






Huhu, ich bin Besteckfachinlaufrichtung. Ich wohne in Leipzig. Genauer gesagt in Leipzig-Reudnitz. Da ich damit gemeinhin als Sachse bezeichnet werden kann und Einwohner des Freistaats Sachsen bin, wird meine Adresse in den nächsten Wochen vom Bürgeramt Leipzig in eine Datenbank eingespeist, die sich ganz unprätentiös "Kommunales Kernmelderegister Sachsen" (deren hochperformante Homepage) nennt.

Neben so hoch sensiblen Informationen, ob für mich eine "Sprengstoffrechtliche Erlaubnis" oder eine "Waffenrechtliche Erlaubnis" vorliegt, geht auch meine Adresse und das ganze Gedöns (nur die Telefonnummer wird wohl ausgeklammert) an den Server der Sächsischen Anstalt für kommunale Datenverarbeitung (SAKD). Ich bekomme eine schicke Meldenummer zugeteilt, die in Zukunft bitte nicht mit der TIN zu verwechseln ist, die uns von Steuerrechts wegen ebenfalls ab dem 1.Juli 2007 bis 20 Jahre nach unserem Dahinscheiden begleiten wird. (So sie uns nicht bereits auf den elektronischen Lohnsteuerbescheiden der größeren Arbeitgeber begegnet ist.)

Der Clou: Meine Daten werden nicht nur jährlich auf ihre Plausibilität geprüft, sondern können auch von Privatpersonen gegen Online-Überweisung anonym über das Internet abgerufen werden. Es sei denn, ich bewege meinen Besteckfachhintern in Laufrichtung ins Bürgeramt und gebe das einschlägige Formular dort ab.

Stell' ich mir schön vor. Alle Leser der Leipziger Blogs verabreden sich und stellen an einem handelsüblich grauen Tag einen kollektiven "Antrag auf Errichtung von Übermittlungssperren". Wir können ja auch gleich ne Bloggerlesung draus machen.

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