Freitag, 8. Juni 2007
Einsame voyeuristische Bücherwürmer
Wir vom Schönheitsideal eher belasteten (ich habe eine BMI von >29) kennen den Druck, der auf einem lastet, wenn man zwischen den Schönen und Belesenen die Stufen zum großen Balzsaal in der Albertina erklimmt. Die Mädels beugen sich demonstrativ weit über die Bücher, während sich die Jungs auffällig oft pseudoverzweifelt die Frisur richten. Guckt her, hier bin ich. Noch oder vielleicht bald zu haben, aber nicht billig.



- Der Screenshot ist der Bebilderung eines sehr lesenswerten Artikels im SZ-Magazin geschuldet -

Gut, ein schicker Laptop ist zum unverzichtbaren Accessoire geworden. Mit einem tragbaren (!) 200 Mhz Pentium II erntet man statt ehrfürchtiger Blicke für die Vollausstattung (volles, ungesplisstes Haupthaar, das T-Shirt betont die Figur, die Dreiviertelhose passt farblich zur Oberbekleidung, die Flip-Flops sind ganz ohne Socken angeschweißt worden, der Laptop ist unter sieben Zentimeter dick) nur abschätziges Mitleid.

Jaja. Lesen könnte man ja auch zuhause. Und das Schreiben fällt hier ja auch viel leichter. Der Kaffee ist hier so lecker. Ja. Klar.

Aber Obacht. Der Albertina-Obermufti Ulrich Schneider ist auch nicht blind. Er hält seine Bibliothekarsaugen offen (Interview mit Mephisto 97,6 Dauer 4:07 min).

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