Montag, 23. Oktober 2006
Erstsemester ossifiziert
mensaessen3, 20:08h
"Komm, wir bauen eine Falle, das wird das beste sein, denn dieser kleine Ersti fällt ganz bestimmt hinein..." (frei nach Kleiner König Kalle Wirsch). Das gestresste Aussehen der Mensa-Mitarbeiter im Peterssteinweg war heute garantiert nur Fassade für ihr mühsam unterdrücktes Feixen. In Wirklichkeit hatte sich das Personal nämlich eine fiese Erstsemesterfalle einfallen lassen - insbesondere für die verwöhnten Gören aus dem Westen. Mit einem geschickten Trichtersystem zwang die Mensa Peterssteinweg heute die Studenten zum Verzehr von Essen 1: Jägerschnitzel mit Spirelli.
Und das funktionierte so: Das vegetarische Essen wurde wie immer Körnerfresser-Speisesaal angeboten, den ohnehin kein Ersti findet. Als Essen 3 wurde (die Mensa lernt es nicht) schon wieder was mit Innereien angeboten: Kalbsnierenbraten. Das isst ohnehin kein Mensch außerhalb vom Westerwald. Und Essen 2 wurde als ausverkauft deklariert. Der gemeine Ersti stolpert also in den Speisesaal, sieht, dass sein Wunschessen ausverkauft ist und wendet sich mit Grausen von den Innereien ab. Also denkt er sich: "Hey. Jägerschnitzel für eins fünfzig ist doch ein super Preis für ein Schweineschnitzel" und legt seine Karte auf den Bezahlomaten. Und schon ist er ossifiziert, der kleine Wessi. Er hat nämlich mitnichten ein Schweineschnitzel mit Pilzen bekommen, sondern eine Scheibe panierter Jagdwurst mit Nudeln und Tomatensoße - das Standardessen aller Schulspeisungen und VEB-Kantinen. Ab dem ersten Bissen ist bei den ihre Studien startenden Rechtsanwaltstöchterchen und Arztsöhnchen (Werstis) aus Düsseldorf die Ossifizierung nicht mehr aufzuhalten. Statt Papis Polo kommt für den Wersti nur noch die brandheiße Neuvorstellung von der Internationalen Automobil- und Traktoristenausstellung in Frage. Vorwärts immer, rückwärts nimmer!
Und das funktionierte so: Das vegetarische Essen wurde wie immer Körnerfresser-Speisesaal angeboten, den ohnehin kein Ersti findet. Als Essen 3 wurde (die Mensa lernt es nicht) schon wieder was mit Innereien angeboten: Kalbsnierenbraten. Das isst ohnehin kein Mensch außerhalb vom Westerwald. Und Essen 2 wurde als ausverkauft deklariert. Der gemeine Ersti stolpert also in den Speisesaal, sieht, dass sein Wunschessen ausverkauft ist und wendet sich mit Grausen von den Innereien ab. Also denkt er sich: "Hey. Jägerschnitzel für eins fünfzig ist doch ein super Preis für ein Schweineschnitzel" und legt seine Karte auf den Bezahlomaten. Und schon ist er ossifiziert, der kleine Wessi. Er hat nämlich mitnichten ein Schweineschnitzel mit Pilzen bekommen, sondern eine Scheibe panierter Jagdwurst mit Nudeln und Tomatensoße - das Standardessen aller Schulspeisungen und VEB-Kantinen. Ab dem ersten Bissen ist bei den ihre Studien startenden Rechtsanwaltstöchterchen und Arztsöhnchen (Werstis) aus Düsseldorf die Ossifizierung nicht mehr aufzuhalten. Statt Papis Polo kommt für den Wersti nur noch die brandheiße Neuvorstellung von der Internationalen Automobil- und Traktoristenausstellung in Frage. Vorwärts immer, rückwärts nimmer!
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woody_b,
Dienstag, 24. Oktober 2006, 00:26
hehe, so ähnlich aber eher mit positiver überraschung ging es mir anfang der neunziger bei meinem ersten leberkäs in bayern...
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horatiorama,
Dienstag, 24. Oktober 2006, 12:13
Man sollte die Futtertonne dann noch in Speckitonne umtaufen und alle zum Ausziehen der Straßenschuhe bewegen. Dann müssten alle sich dort treffenden Bekannten die Hände schütteln. / Nein, wirklich, gegen eine Ossifizierung ist ja nicht einzuwenden, aber irgendwie müsste Herr Mittag es erklären...
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mensaessen3,
Dienstag, 24. Oktober 2006, 14:32
Welcher Herr Mittag? Günter Mittag oder Karsten Mittag?
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pyrrhus,
Dienstag, 24. Oktober 2006, 22:11
Bei dem Link zu Karsten Mittag konnte ich ja nicht widerstehen. Und was sehe ich da? Zum Beispiel das: "Essensangebot: 4 Essen in unterschiedlichen Preiskategorien, 1 davon vegetarisch, zusätzlich Salatteller, belegte Brötchen und viele andere Snacks;Fair gehandelter Kaffee-u.Kaffeespezialitäten;Getränke" Zunächst konnte ich meine Begeisterung kaum zügeln. Nicht nur der virtuose Einsatz von Ziffern erregte mich sehr, sondern auch der asketische Beinahe-Verzicht auf Verben. (Hier deuten sich gewisse Parallelen zum Gewürzeinsatz in der Mensa an.)
Wenn ich mich nicht schon regelmäßig von den Genoss...äh...Mitarbeitern dort bekochen lassen würde - spätestens jetzt wäre ich für das Studentenwerk Leipzig entflammt.
Dennoch tauchen einige Fragen auf: 1.) Hat schon jemand das ebenfalls angepriesene Frühstücksangebot getestet? 2.) Gibt es zum Frühstück auch die "Kaffeespezialitäten"? 3.) Haben die guatemaltekischen Kaffeebauern seit der 10prozentigen Preiserhöhung für den Mensakaffee schon ihre Erstgeborenen auf die Uni geschickt oder ist die ganze Kohle für den Einbau der neuen Außentür in der Cafeteria draufgegangen?
Wenn ich mich nicht schon regelmäßig von den Genoss...äh...Mitarbeitern dort bekochen lassen würde - spätestens jetzt wäre ich für das Studentenwerk Leipzig entflammt.
Dennoch tauchen einige Fragen auf: 1.) Hat schon jemand das ebenfalls angepriesene Frühstücksangebot getestet? 2.) Gibt es zum Frühstück auch die "Kaffeespezialitäten"? 3.) Haben die guatemaltekischen Kaffeebauern seit der 10prozentigen Preiserhöhung für den Mensakaffee schon ihre Erstgeborenen auf die Uni geschickt oder ist die ganze Kohle für den Einbau der neuen Außentür in der Cafeteria draufgegangen?
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horatiorama,
Montag, 30. Oktober 2006, 09:50
Die großen Meisterinnen des verbenlosen Sprechens finden sich allerdings in der Beethovenstraße. Es ist eine wahre Pracht! Echt bewundernswert wie spielend sie es meistern: "Student?", "Die Eierkuchen!", "Bar oder mit Karte?", "Mal bitte nicht so laut!" ... Wenn man sich überlegt, wie man in nicht ganz duz-oder-siezsicheren Situationen mit den Pronomen laviert! Aber ganz ohne Verben ... der Wahnsinn!
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kaiser heinrich ii,
Freitag, 22. Juni 2007, 00:52
Das wars dann mit Mittag ...
... dem Chef der Mensa PSW wurde wohl fristlos gekündigt.
Kann da mal jemand Genaueres rausfinden? Gegenüber weiblichem Charme sind die Mensadamen so unempfänglich ...
Kann da mal jemand Genaueres rausfinden? Gegenüber weiblichem Charme sind die Mensadamen so unempfänglich ...
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mensaessen3,
Freitag, 22. Juni 2007, 01:14
Wie was gekündigt? Besteckfachinlaufrichtung oder Pyrrhus, bitte sofort rechercherchieren! Bevor hier unbestätigte Gerüchte durchs Blog schwirren, wo kommen wir denn da hin ;-)
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kaiser heinrich ii,
Freitag, 22. Juni 2007, 01:19
Sein Konterfei wurde auch schon aus der Ahnengalerie entfernt.
Freu mich, wenn Ihr Näheres herausfinden könnt!
Freu mich, wenn Ihr Näheres herausfinden könnt!
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horatiorama,
Freitag, 22. Juni 2007, 14:07
Waaas?! Sind das Gerüchte aus dem Albertina/GWZ/Mensa-Dreieck? (Auf der Website des Studentenwerks steht er noch als Leiter.) Fristlos im öffentlichen Dienst? Hmmm...
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besteckfachinlaufrichtung,
Montag, 25. Juni 2007, 20:10
Wird umgehend ausführlich einer Kolpor... öh Recherche unterzogen. Das besteckfach und der pyrrhus sind nur kurz übers Wochenende in einem niedersächsischen Schlammloch versackt.
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flohbude,
Mittwoch, 27. Juni 2007, 21:48
Dabei hat ER uns noch den Hefter in die Hand gedrückt, den einer seiner Angestellten so zielsicher im Gurkensalat an Abfalltonne versenkt hatte...Moment mal...Web 2.0...Blogeinträge...Bürgerjournlismus...Mißstand aufgedeckt...Politisch belasteter Nachname...Kündigung?
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