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Mittwoch, 16. Mai 2007
Gregorianische Verschwörung
pyrrhus, 18:21h
Der Blick in den Mensaplan Nr.64 offenbart diese Woche ungewöhnliches: Zum einen ist morgen ein Feiertag, weshalb die Futtertröge am Peterssteinweg unerreichbar sind. Doch der Plan für Freitag verwirrt den notorischen Mensabesucher noch mehr: "Individueller Speiseplan!" blafft es einen in kursiv an. Klarer Fall, die Mensabelegschaft gönnt sich einen ruhigen Brückentag und die geneigte Kundschaft bringt sich die Schnittchen selbst mit. Es darf auch getauscht werden.
Im kommenden Jahr wird es derart viel Raum für Individualität nicht geben. Das liegt ausnahmsweise nicht an einem Beschluss der Innenministerkonferenz. Vielmehr hat sich schon vor vielen Jahren das Studentenwerk mit Papst Gregor geeinigt, im Jahr 2008 den Himmelfahrtstag auf den 1. Mai zu legen. Das wird dann sicher ein Riesenspaß, wenn das Vatertagsklientel mit dem Bollerwagen voller Reudnitzer Pils auf den schwarzen Block der DGB-Kundgebung trifft.
Im kommenden Jahr wird es derart viel Raum für Individualität nicht geben. Das liegt ausnahmsweise nicht an einem Beschluss der Innenministerkonferenz. Vielmehr hat sich schon vor vielen Jahren das Studentenwerk mit Papst Gregor geeinigt, im Jahr 2008 den Himmelfahrtstag auf den 1. Mai zu legen. Das wird dann sicher ein Riesenspaß, wenn das Vatertagsklientel mit dem Bollerwagen voller Reudnitzer Pils auf den schwarzen Block der DGB-Kundgebung trifft.
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Sonntag, 13. Mai 2007
Mir doch egal: Alemannje - Döh Points...
mensaessen3, 22:18h
Mal so in die Runde gefragt: Hat sich eigentlich irgendjemand diesen Grang Pricks angeschaut oder eine Meinung dazu?
Als Jugendsünde war ich mal bei einer Guildo-Horn-Party-Live-Übertragung und habe mich dort mit Bier zugeschüttet, seitdem interessiert es mich nicht die Bohne. Wie sieht es bei Euch aus?
Als Jugendsünde war ich mal bei einer Guildo-Horn-Party-Live-Übertragung und habe mich dort mit Bier zugeschüttet, seitdem interessiert es mich nicht die Bohne. Wie sieht es bei Euch aus?
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Freitag, 11. Mai 2007
Mensa-Splitter: Dozent gesucht + Fundstück + Flatrate mal anders
besteckfachinlaufrichtung, 00:16h

+++Dozent gesucht+++
Im Schwarzen Brett steht doch tatsächlich folgende Anzeige:
SAS Profi gesucht!
Wir haben hier ein kleines Problem mit unserem Forschungspraktikum in der Soziologie. Unsere Dozentin liegt im Krankenhaus und wird den Rest des Semesters auch nicht mehr zur Verfügung stehen. Nun benötigen wir alle recht dringen diesen Schein und somit auch Hilfe bei SAS.
Wir wären auch bereit dich für deinen Aufwand angemessen zu entschädigen :)
+++Fundstück+++

Diese Seminararbeit wartet seit zwei Tagen in der Mensa Peterssteinweg auf ihre Besitzerin. Abgeben, nicht ablegen!
+++Flatrate mal anders+++

Jetzt neu: Das Semesterticket für Mobilisten. Die Tiefgarage am Simsonplatz wurde zwar im Mai-"Kreuzer" als einer von 12 schönen Orten der Stadt gelobt (Die Grünfläche drüber natürlich), die Auslastung ist aber scheinbar unterirdisch.
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Mittwoch, 9. Mai 2007
Leipziger Spezialität: Das Interim.
besteckfachinlaufrichtung, 19:30h

Nur bei uns im Mensa-Blog auch zum Herunterladen: Die Mensa Peterssteinweg samt Bingo-Spiel.
mensaplan (JPG, 223 KB)
Anlass für die kartographische Anstrengung ist die neue Sitzordnung, die am kommenden Montag, 14.Mai, mit der Eröffnung des neuen Futtertroges eingeführt werden soll. Die Zeichnung ist zwar nett, das Chaos in der kommenden Woche wird sicher trotz Mittag'scher Einweisungsversuche lustig werden.
Es wird jedoch erwartet, dass es einen Eingang geben soll (auch ab 14. Mai noch nicht über die Straße des 17. Juni...), auch Teller und Besteck werden wohl im Interim vorgehalten. Nur mit den Sitzmöglichkeiten könnte es wohl gewohnt knapp werden. Aber hey. Von einem Sitzplatzanspruch war ja auch nie die Rede.
Eine gute Nachricht hält das Pamphlet dann doch noch bereit: Der kombinierte WokGrill hält im Peterssteinweg Einzug. Mjam.
Spannend wird auch die "Verkostungsaktion von Coca Cola" am Montag. Gerüchtehalber wird die neue Geschmacksrichtung Banane einem geheimen Geschmackstest unterzogen. Vielleicht werden aber auch nur die Restbestände des alten Automaten unters Volk gebracht. Angesichts der Preiserhöhung zu Jahresbeginn dürfte bei einigen Plasteflaschen so langsam das Haltbarkeitsdatum erreicht sein...
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Montag, 7. Mai 2007
Bild verunstaltet
besteckfachinlaufrichtung, 21:17h

Jedes Jahr wird im Leipziger Neuen Rathaus eine Veranstaltung veranstaltet, die bis auf den Veranstalter selber bislang noch niemand so richtig begriffen hat. Die Bild-Zeitung drückt ihren "Osgar" am kommenden Sonnabend wieder unwichtigen, wichtigen und halbwichtigen Menschen in die Hand.
Das Ganze soll laut Selbstdefinition ein Medienpreis sein. Gut, man kennt viele Preisträger aus den Medien. Es steht aber die Frage im Raum, ob es allein ein Medienpreis ist, weil ein Preis von einem Medium verliehen wird, welches wiederum darüber berichtet und damit ein höchst selbstzufriedenes Ereignis zelebriert.
Irgendwie geht es bei dem Osgar jedenfalls häufig um Frieden und Fernsehen, und auch oft um Ostdeutschland. Im besten Falle wird er wohl an einen friedlichen ostdeutschen Fernsehstar verliehen. Er verdankt seinen mäßig originellen Namen einem angeblichen Ausspruch eines gewissen Oskar Seifert.
Nach Tokio Hotel sollen dieses Jahr Silbermond (Teenie-Band! Aus Bautzen! Das ist ja Ostdeutschland!) für Geschrei der U16 sorgen, dass sich die Rohre der Citytunnelbaustelle vor dem Neuen Rathaus biegen. Gut, wenn man bedenkt, dass 2001 noch die Jacob Sisters für die musikalische Fraktion einen Preis entgegennahmen, ist das sicher eher eine qualitative Seitwärtsbewegung.
Die Kategorie Wirtschaft hat auch in diesem Jahr ein Herz für schwierige Fälle. Daimler-Chrysler-Chef Dieter Zetsche wird für seinen misslungenen Umbau des Konzerns zur Welt-AG ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr wurde Post-Chef Klaus Zumwinkel zum Preisträger auserkoren. Der Klaus Zumwinkel, der auch seit 2003 Oberaufseher bei der Telekom ist, die sich im Leipziger Süden viele Freunde gemacht hat und auch sonst eher mit den eigenen streiklustigen Mitarbeitern kämpft, als sich auf guten Service zu konzentrieren.
Diese Kategorie hat zudem noch den Haken, dass sich nicht wirklich ein ostlastiger Bezug herstellen lässt. Wirtschaftsgrößen aus den neuen Bundesländern gibt es kaum, Lintec-Chef Hans-Dieter Lindemeyer wurde im Jahr 1999 gerade noch rechtzeitig vor dem Börsencrash ausgezeichnet. So kamen dann auch diverse BMW-Granden zu ihrem Pokälchen, weil sie ja artig die 360 EU-Fördermillionen angenommen und daraus ein Werk im Leipziger Nordosten geschnitzt haben. Ein Standort, welcher bislang nicht die erträumten 10.000 Jobs in der Region geschaffen hat.
Doch zurück zum Osgar. Er wird seit vier Jahren reflexhaft an friedensbewegte Menschen aus fernen oder nahen Ländern übergeben. In diesem Jahr ist es der Dalai Lama, der sich diesem Auftritt nicht verweigert hat. Derzeit lächelt seine Heiligkeit auch artig von einigen Plakaten des Leipziger Imagepflegevereins "Leipzig Marketing" bzw. dessen Kampagne "Leipziger Freiheit", die wiederum als Sponsor des Osgars auftritt. Vor dem Dalai Lama waren es unter anderem Desmond Tutu und der Springer-Intimus Helmut Kohl, die sich des knubbeligen Porzellan-Preises nicht nachhaltig erwehrt haben.
Am Montag, 14.5.2007, bereitet die ARD die zusammengestöpselten Höhepunkte des Pokalabends dann noch einmal für den friedlichen ostdeutschen Fernsehzuschauer auf.
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Update, 10.5.2007: Ich bin soeben über eine schöne Titelzeile gestolpert:
"Bild-Osgar für Dalai Lama und Hape Kerkeling".
Da wird sich der alte Tibetaner aber amüsieren.
Kerkelings "Horst-Schlämmer-Blog" wurde im übrigen von Bild.de sehr prominent verkauft. In diesem Blog fand sich dann wieder der Volkswagen-Konzern als inoffiziell offizieller Sponsor ein. Wer mitmacht bei Bild, bekommt also auch nen Preis.
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Nachbloggerschaft
besteckfachinlaufrichtung, 14:59h
Der Leipziger Stadtteil Kleinbloggersdorf wächst stetig. Noch scheinen aber viele Wohnungen frei zu sein. Vielen der bereits hier Wohnenden wird auch der Gedanke fremd sein, sich beim Bürgeramt, nein, bei leipzigblogs anzumelden. Macht also eine nicht zu überlickende Dunkelziffer an Kleinbloggersdorfern.
Ich selber vermisse noch ein kampagnenartiges Pro-vernünftige-Radiosender-in-Leipzig-Blog. Das Ganze pünktlich zur Eröffnung des Medientreffpunkts Mitteldeutschland (leicht erkennbar an dem ZDF-Studio-Abklatsch in der Bahnhofshalle Ost).
Und natürlich für das neue Image der Stadt ein Bachblog aus dem Rathaus.
Ich selber vermisse noch ein kampagnenartiges Pro-vernünftige-Radiosender-in-Leipzig-Blog. Das Ganze pünktlich zur Eröffnung des Medientreffpunkts Mitteldeutschland (leicht erkennbar an dem ZDF-Studio-Abklatsch in der Bahnhofshalle Ost).
Und natürlich für das neue Image der Stadt ein Bachblog aus dem Rathaus.
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Donnerstag, 3. Mai 2007
Vitamin BASF
besteckfachinlaufrichtung, 13:39h
Ach übrigens. Doping und Radsport, das geht ganz gut. Der langjährige Masseur des Team Telekom Jef D'Hont beschuldigt die Ärzte des Rennstalls, Andreas Schmid und Lothar Heinrich, des systematischen Dopings. Schön für die Leipziger Uni, dass Herr Dr. Lothar Heinrich im mythenumrankten Institut für angewandte Trainingswissenschaften (IAT) die Sportmedizin leitet. Natürlich ist das IAT unter "Wahrung der Prinzipien eines humanen Spitzensports" darauf erpicht, "deutschen Sportlerinnen und Sportlern internationale Chancengleichheit zu gewährleisten". Die Staatsanwaltschaft ermittelt in der eingangs erwähnten Causa.
Update: T-Mobile zieht scheinheilig zurück und suspendiert Heinrich und Schmid mit Verweis auf die Ermittlungen.
Update: T-Mobile zieht scheinheilig zurück und suspendiert Heinrich und Schmid mit Verweis auf die Ermittlungen.
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Donnerstag, 3. Mai 2007
Eskapitalismus
besteckfachinlaufrichtung, 00:46h
Bayern. Da sich zwei der Mensablogger weiterhin bei einer ehemals süddeutschen Bank ihr Reststudium finanzieren, sei einmal von Nebenberufs wegen der Blick gen Süden - in Richtung des noch eigenwilligeren Freistaates - erlaubt.

Jaja, die Landeshauptstadt hat auch keinen so richtig erfolgreichen Fußballverein mehr. Gut, die Königsmörderin, äh, Landrätin hat auch schon mal die Hosen fallen lassen. Hm, und Siemens hat auch schon mal ruhigere Tage erlebt. Sei's drum. Reden wir zur Abwechslung von außergewöhnlichen Einsichten in den blau-weiß gerauteten Kosmos.
Der Herbert Riehl-Heyse-Preis ging vor einigen Tagen an zwei Zeit-Journalisten, die sich eines sehr eigenwilligen Milieus bemächtigt haben. Dem des deutschen Geldadels. In einer sauber recherchierten Geschichte haben Stephan Lebert und Stefan Willeke allerhand zutage gebracht, was in Leipzig in etwa den Effekt eines in fernöstlichen Ländern umfallenden Getreidetransportbehältnisses hat. Aber gerade deshalb lesenswert und zugleich erschreckend banal ist.
Leicht mit Bildungsbürger-Häme beträufelter Eskapismus in Schriftform.
Pfiat' Eana!

Jaja, die Landeshauptstadt hat auch keinen so richtig erfolgreichen Fußballverein mehr. Gut, die Königsmörderin, äh, Landrätin hat auch schon mal die Hosen fallen lassen. Hm, und Siemens hat auch schon mal ruhigere Tage erlebt. Sei's drum. Reden wir zur Abwechslung von außergewöhnlichen Einsichten in den blau-weiß gerauteten Kosmos.
Der Herbert Riehl-Heyse-Preis ging vor einigen Tagen an zwei Zeit-Journalisten, die sich eines sehr eigenwilligen Milieus bemächtigt haben. Dem des deutschen Geldadels. In einer sauber recherchierten Geschichte haben Stephan Lebert und Stefan Willeke allerhand zutage gebracht, was in Leipzig in etwa den Effekt eines in fernöstlichen Ländern umfallenden Getreidetransportbehältnisses hat. Aber gerade deshalb lesenswert und zugleich erschreckend banal ist.
Leicht mit Bildungsbürger-Häme beträufelter Eskapismus in Schriftform.
Pfiat' Eana!
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